Dienstag, 16. September 2025

Wie kann Friedenspolitik funktionieren?

Wir können den Frieden nicht der Politik überlassen.


Frieden als Gabe und Verantwortung


Wie oft wünschen wir uns eine friedliche Welt – frei von Krieg, Hass und Spaltung? Und doch stellt sich die Frage: Liegt dieser Frieden wirklich außerhalb von uns, in den Händen von Politikern, Staatenlenkern und Mächtigen, oder trägt jeder von uns ihn bereits wie einen verborgenen Schatz in sich?


Das folgende Zitat weist uns einen klaren Weg:


 „Wenn der Mensch von Gott die Gabe erhält, Frieden in sich selbst zu entfalten und in die Welt hinauszutragen, und er dennoch schweigt oder untätig bleibt, dann trägt er Mitverantwortung dafür, dass Konflikte und Kriege weiterbestehen.“


Frieden als innerer Same


Stell dir den Frieden wie einen unscheinbaren Samen vor, der tief im Inneren jedes Menschen ruht. Er ist uns nicht zufällig gegeben, sondern als Teil unserer göttlichen Ausstattung – so wie die Fähigkeit zu lieben, zu denken und zu erschaffen. 


Doch ein Same allein genügt nicht. Bleibt er ungenutzt, verdorrt er. Erst wenn er Wasser, Licht und Pflege erhält, wächst er zu einem Baum, dessen Schatten und Früchte allen Lebewesen zugutekommen.


Frieden ist ein solcher Same. Wenn wir ihn nähren – durch Achtsamkeit, Mitgefühl, Stille und Handeln – wird er zum großen Baum, der Gemeinschaften schützt. Bleibt er aber vernachlässigt, verhärtet er und lässt das Feld des Unfriedens wachsen.


Die stille Verantwortung des Einzelnen

Manche sagen: „Ich bin nur ein einzelner Mensch, was kann ich schon gegen die Kriege dieser Welt tun?“ Doch gerade hier liegt der Irrtum. Schon Buddha lehrte: „Es gibt keinen Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg.“ 


Damit ist gemeint: Frieden beginnt nicht erst dort, wo Verträge unterzeichnet werden, sondern im täglichen Umgang miteinander – in der Familie, im Beruf, im Straßenverkehr, ja sogar in unserem inneren Dialog mit uns selbst.


Auch Jiddu Krishnamurti erinnerte daran: „Wenn du Frieden willst, musst du ihn sofort leben. Ein zukünftiger Frieden ist eine Illusion.“ Frieden ist keine Utopie von morgen, sondern eine Entscheidung im Hier und Jetzt.


Die Abwesenheit von Verantwortung der Mächtigen


Gerade im Blick auf die Gegenwart wird die Botschaft dieses Zitats besonders brisant. 


Wir erleben, wie im Krieg zwischen Russland und der Ukraine oder in Gaza und Israel unschuldige Menschen zwischen diplomatischen Winkelzügen, politischen Kalkülen und Machtinteressen zerrieben werden.

Statt sofort den Frieden zu suchen – bedingungslos, ohne Vorbedingungen, ohne taktisches Kalkül – werden Verhandlungen hinausgezögert, Waffenlieferungen intensiviert, Interessen gegeneinander ausgespielt. So wird das Leid verlängert.


Hier offenbart sich ein tiefer Widerspruch: Die Mächtigen der Welt, die Verantwortung tragen, weigern sich, das Naheliegende zu tun – den Krieg zu stoppen. Sie könnten Frieden schenken, sofort, kompromisslos. Doch sie entscheiden sich für Strategien, die dem Frieden im Weg stehen.


Dieser Gedanke  bringt es scharf auf den Punkt: 


„Frieden kann nicht warten. Wer sagt, Frieden sei ein Ziel in der Zukunft, verschiebt ihn auf ewig.“ Jeder, der sich nicht für Frieden einsetzt, inneren und äußeren Frieden,  trägt die Mitverantwortung, dass Kriege jetzt und über die zukünftigen Generationen andauern. 


Da helfen auch keine Tränen,  

von Friedrich Merz, der bei einer  Rede zur Eröffnung der Synagoge an der Reichenbachstraße in Münche, mit den Tränen kämpfte: Es brauchten Taten in eine neue Richtung des Friedens, statt Tränen. 


Philosophie und Ethik des Friedens


Die alten Weisen wussten: Frieden ist kein Zufall, sondern eine bewusste Entscheidung. Konfuzius schrieb: „Denke nicht an das, was die Welt dir schuldet. Denke daran, was du der Welt schuldest.“ Der Welt schulden wir unseren Beitrag zum Frieden.


Auch Immanuel Kant mit seinem „Ewigen Frieden“ betonte, dass moralische Gesetze nur dann wirken, wenn sie im Handeln des Einzelnen lebendig werden. Der kategorische Imperativ fordert uns auf: Handle so, dass deine Tat zur Grundlage eines universellen Gesetzes werden könnte. Wenn wir Frieden nicht leben, nähren wir unbewusst das Gegenteil – und sind, wie das Zitat sagt, mitschuldig am Fortbestehen von Kriegen.


Mahatma Gandhi sprach in derselben Radikalität: „Es gibt keinen Weg zum Frieden außer dem Frieden selbst.“ Gewaltlosigkeit ist kein taktisches Mittel, sondern der Kern des menschlichen Handelns.


Friedensinitiativen als Beispiele

Es gibt aber auch andere Wege, die Hoffnung schenken. Bewegungen wie Gandhis gewaltloser Widerstand, Nelson Mandelas Versöhnungspolitik oder die Arbeit der UNESCO für interkulturelle Verständigung zeigen, dass Frieden möglich ist – wenn Menschen ihn kompromisslos leben.


UNESCO-Projekte, die den Dialog zwischen Kulturen fördern, Schulen in Krisenregionen aufbauen und indigene Weisheiten bewahren, sind konkrete Schritte einer Weltgemeinschaft, die verstanden hat: Frieden wächst nicht durch Worte allein, sondern durch Taten.

Die Friedensnobelpreise der letzten Jahre, oft vergeben an Aktivisten, Organisationen oder auch an Journalistinnen, erinnern uns daran, dass die Verantwortung für Frieden nicht exklusiv bei Regierungen liegt. Sie ruht in jedem von uns – in jedem Schritt, jedem Wort, jeder Entscheidung.


Schlussgedanke


Frieden ist kein Geschenk, das uns irgendwann von außen erreicht – er ist eine Gabe, die bereits in uns liegt. Doch mit dieser Gabe geht Verantwortung einher. Wer den Frieden in sich trägt und ihn nicht lebt, lässt zu, dass Unfrieden weiterbesteht.


Unsere Aufgabe ist es daher nicht nur, Frieden zu wünschen, sondern ihn in jedem Augenblick zu praktizieren – im Privaten ebenso wie im Politischen. Und wir dürfen nicht schweigen, wenn Mächtige den Frieden verzögern, statt ihn sofort herbeizuführen.

Denn wie Krishnamurti uns mahnt: „Wenn es nicht jetzt geschieht, geschieht es nie.“


Am Ende sind es nicht die Kriege, die die Menschheit retten – sondern die stillen und mutigen Taten des Friedens, die wir heute beginnen müssen.


Peace begins within


joachim-nusch.de

Sonntag, 7. September 2025

Astrologischer Newsletter zur Mondfinsternis am 7. - 8. September 2025

 



Der Blutmond am 7/8. September 2025

Die kosmische Verwandlung: Wenn der Mond sein Antlitz verhüllt .

Wenn sich die Schatten der Erde wie ein dunkler Schleier über das silberne Antlitz des Mondes legen, entfaltet sich ein uraltes Drama zwischen Licht und Dunkelheit.

Was bedeutet es für die menschliche Seele, wenn der treue Begleiter unserer Nächte seine leuchtende Gestalt in das tiefe Rot des Blutes taucht, und welche Erkenntnis birgt die Tatsache, dass selbst der strahlende Mond ohne das Licht der Sonne nur ein dunkler Fels im All wäre?

Die Mondfinsternis als kosmischer Initiationsritus.

In der vedischen Tradition, dem Jyotish, ist eine Mondfinsternis weit mehr als ein astronomisches Ereignis – sie verkörpert einen Moment kosmischer Transformation, in dem die subtilen Energien des Universums eine dramatische Neuordnung erfahren.

Die alten Rishis erkannten in diesem Phänomen einen Dialog zwischen Rahu und Ketu, den Mondknoten, die als Schatten-Grahas das Karma der Menschheit widerspiegeln.

Der Mond selbst besitzt kein eigenes Licht – er ist lediglich ein Reflektor des Sonnenlichts. Diese astronomische Wahrheit birgt eine tiefgreifende spirituelle Metapher:

Wie der Mond das Licht der Sonne reflektiert, so reflektiert unser Manas (der individuelle Geist) das Licht des Atman (der universellen Seele).

Während einer Mondfinsternis wird diese Reflexion unterbrochen, was uns zu einer fundamentalen Selbstbefragung einlädt.

"Das Universum ist nicht nur seltsamer, als wir es uns vorstellen – es ist seltsamer, als wir es uns vorstellen können", erkannte bereits der Wissenschaftler J.B.S. Haldane.

Diese Erkenntnis findet ihre spirituelle Entsprechung in der vedischen Kosmologie, wo Finsternisse als Portale zu tieferen Bewusstseinsebenen verstanden werden.

Das Spiel von Manas und Buddhi in der kosmischen Dunkelheit

Wenn das reflektierte Mondlicht schwindet, wird unser Manas – jener Teil des Bewusstseins, der ständig zwischen den Sinneswahrnehmungen und Gedanken oszilliert – seiner gewohnten äußeren Orientierung beraubt. Dies öffnet einen Raum für Buddhi, die unterscheidende Weisheit, um sich zu entfalten.

Der indische Philosoph Shankara lehrte: "Brahma Satyam, Jagat Mithya" – das Absolute ist Wirklichkeit, die Welt ist Illusion.

Eine Mondfinsternis macht diese Erkenntnis erlebbar. Wenn der Mond, den wir für leuchtend halten, seine Abhängigkeit vom Sonnenlicht offenbart, erkennen wir auch die Abhängigkeit unseres Ego-Bewusstseins von der höheren Wahrheit des Atman.

Während einer Finsternis wird das Manas ruhiger, da seine üblichen visuellen Referenzpunkte gedämpft sind. Dies ermöglicht es der Buddhi, ihre Funktion der Viveka (Unterscheidungsfähigkeit) zu schärfen – die Fähigkeit, zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen, zwischen Seer und Gesehenem zu unterscheiden.

Der Blutmond: Spiegel der Seelenwandlung und Viveka

Wenn sich der Mond in das mystische Rot des Blutmondes verwandelt, sprechen die Puranas von einer Zeit, in der die Grenzen zwischen den Welten durchlässig werden. Diese rötliche Färbung entsteht durch die Brechung des Sonnenlichts in der Erdatmosphäre – ein wissenschaftlicher Vorgang, der dennoch eine tiefe symbolische Bedeutung trägt.

Das schwache rötliche Licht des Blutmondes symbolisiert jenen gedämpften Zustand des Manas, in dem Viveka erwachen kann.

Wie es in der Jyotish Wissenschaft bereits erkannt wurde: "Das Ego ist wie der Mond – es hat kein eigenes Licht, sondern reflektiert nur das Licht des Selbst."

Während einer Mondfinsternis wird diese Reflexion gestört, was uns die Möglichkeit gibt, das ursprüngliche Licht – das Atman – direkt zu erfahren.

Marcus Aurelius lehrte: "Alles, was wir hören, ist eine Meinung, nicht ein Faktum. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit."

Diese Erkenntnis wird während einer Mondfinsternis besonders deutlich, wenn unsere gewohnte "Mond-Perspektive" des reflektierten Bewusstseins unterbrochen wird und Raum für die direkte Erkenntnis des Atman entsteht.

Karmische Muster und die Reinigung des Manas

Aus Sicht des Jyotish aktiviert eine Mondfinsternis besonders intensiv die in unserem Unterbewusstsein gespeicherten Samskaras – jene karmischen Eindrücke vergangener Handlungen. Der Mond, als Karaka (Signifikator) für Manas und die Emotionen, erfährt während der Finsternis eine Art "Reset" seiner reflektierenden Funktion.

Wenn das Manas nicht mehr durch das gewohnte reflektierte Mondlicht abgelenkt ist, kann Buddhi ihre reinigende Arbeit beginnen.

Die Patanjali Yoga Sutras beschreiben diesen Prozess: "Yogas citta vritti nirodhah" – Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der Bewegungen des Geistes.

Eine Mondfinsternis schafft natürliche Bedingungen für diesen Zustand.

Die Rolle der Viveka in der spirituellen Entwicklung:

Viveka, die Unterscheidungskraft zwischen Nitya (dem Ewigen) und Anitya (dem Vergänglichen), wird während einer Mondfinsternis besonders geschärft. Wenn wir erkennen, dass selbst der strahlende Mond nur geliehenes Licht reflektiert, verstehen wir auch, dass unser individuelles Bewusstsein nur eine Reflexion des universellen Atman ist.

So heißt es im Vedanta: "Du bist bereits frei – du musst es nur erkennen."

Diese Erkenntnis wird durch die Aktivierung von Viveka während einer Mondfinsternis möglich. Das vorübergehende "Erlöschen" des Mondlichts erinnert uns daran, dass wahres Licht – das Licht des Atman – unabhängig von äußeren Umständen besteht.

Wissenschaftliche Perspektive und die Metaphysik des Lichts

Moderne Forschungen in der Chronobiologie bestätigen, was die vedischen Seher intuitiv erkannten: Der Mond beeinflusst nicht nur die Gezeiten, sondern auch unsere biologischen Rhythmen und das Manas.

Dr. Russell Foster vom Oxford Sleep and Circadian Neuroscience Institute hat nachgewiesen, dass Mondphasen messbare Auswirkungen auf den menschlichen Schlaf-Wach-Rhythmus haben.

Die Tatsache, dass der Mond kein eigenes Licht besitzt, wurde wissenschaftlich bereits im antiken Griechenland erkannt. Anaxagoras (ca. 500-428 v.Chr.) lehrte, dass der Mond seine Helligkeit von der Sonne erhält.

Diese physikalische Wahrheit wird in der Vedanta-Philosophie zur spirituellen Erkenntnis: Unser individuelles Bewusstsein (Jiva) hat keine eigene Existenz, sondern ist eine Reflexion des universellen Bewusstseins (Paramatman).Einstein erkannte:

"Das Wichtigste ist, nicht aufzuhören zu fragen."

Diese Neugier sollten wir besonders während einer Mondfinsternis kultivieren, wenn die üblichen Reflexionsebenen des Manas gestört sind und direktere Erkenntnisse möglich werden.

Die Rolle von Buddhi als innere Sonne

Während einer Mondfinsternis wird deutlich, dass Buddhi – die unterscheidende Intelligenz – unsere "innere Sonne" ist, die ihr eigenes Licht besitzt. Wenn das reflektierte Licht des Manas (symbolisiert durch den Mond) verdunkelt wird, kann Buddhi ihre wahre Natur als selbstleuchtende Erkenntnis offenbaren.

Der Mystiker Shri Aurobindo schrieb: "Alle Probleme des Daseins sind im Wesentlichen Probleme der Harmonie."

Eine Mondfinsternis zeigt uns die Disharmonie auf, die entsteht, wenn wir zu sehr auf das reflektierte Licht des Manas vertrauen, anstatt das direkte Licht der Buddhi zu kultivieren.

In der Bhagavad Gita spricht Krishna: "Ich bin das Licht der Sonne und des Mondes."

Dies weist darauf hin, dass sowohl das ursprüngliche Licht (Sonne/Buddhi) als auch das reflektierte Licht (Mond/Manas) Aspekte desselben göttlichen Bewusstseins sind.

Eine Mondfinsternis lehrt uns, diese Einheit zu erkennen.

Praktische Sadhana: Aktivierung von Viveka und Buddhi

Während einer Mondfinsternis empfiehlt die Tradition spezielle Praktiken zur Stärkung von Viveka und zur Reinigung des Manas:

Atma Vichara (Selbstbefragung): Eine zentrale Praxis ist "Wer bin ich?" wird besonders kraftvoll, wenn das reflektierte Licht des Ego-Bewusstseins (Mond) verdunkelt ist.

Buddhi Yoga: Wie in der Bhagavad Gita beschrieben, die Kultivierung der unterscheidenden Intelligenz durch Meditation auf das Ewige im Vergänglichen, die Erfahrung der Transzendebz, DeepTrancend

Mantra Sadhana: Besonders kraftvoll sind Mantras, die das Licht des Atman anrufen:

"Jyoti se Jyoti mein" (Von Licht zu Licht) oder das Gayatri Mantra, das direkt die erleuchtende Kraft der Sonne anruft.

Die Veden lehren uns: "Wissen ist strukturiert im Bewusstsein."

Eine Mondfinsternis bietet die Möglichkeit, diese Strukturen des Manas zu reorganisieren und tiefere Schichten der Buddhi zu aktivieren.

Die Integration: Manas als gereinigter Reflektor

Nach einer Mondfinsternis, wenn das Mondlicht zurückkehrt, ist unser Manas idealerweise zu einem gereinigteren Reflektor des Atman-Lichts geworden. Wie ein polierter Spiegel reflektiert ein gereinigtes Manas das Licht der Buddhi klarer und ungetrübter.

Das Manas ist wie Wasser – es nimmt die Form seines Behälters an."

Nach einer bewusst durchlebten Mondfinsternis kann das Manas die Form höherer Erkenntnisse annehmen, die durch die aktivierte Viveka gewonnen wurden.

Holistic Leadership Intelligence und kosmisches Bewusstsein

Für spirituelle Führungskräfte bietet eine Mondfinsternis eine einzigartige Gelegenheit zur Entwicklung von Holistic Leadership Intelligence (HLI) durch die Kultivierung von Viveka. Die vorübergehende "Verdunklung" des reflektierten Lichts (Mond/Manas) erfordert die Aktivierung des eigenen inneren Lichts (Buddhi).

Das bedeutet: "Der Mensch ist eine rationale Einheit, aber sein rationaler Prozess wird oft von irrationalen Instinkten überlagert."

Eine Mondfinsternis hilft dabei, diese irrationalen Überlagerungen des Manas zu erkennen und die reine Rationalität der Buddhi zu kultivieren.

C.G. Jung erkannte: "Ihre Vision wird erst dann klar, wenn Sie in Ihr eigenes Herz schauen können. Wer nach außen schaut, träumt; wer nach innen schaut, erwacht."

Die Mondfinsternis zwingt uns, von der äußeren Reflexion (Mond) zur inneren Quelle (Atman) zurückzukehren.

Die Nachklänge: Integration und Transformation des Bewusstseins

Die Wirkung einer Mondfinsternis auf Manas und Buddhi entfaltet sich oft über Wochen und Monate hinweg. Die während der Finsternis aktivierte Viveka benötigt Zeit, um sich in dauerhafte Unterscheidungskraft zu transformieren. Das gereinigte Manas muss lernen, ein klarerer Reflektor des Atman-Lichts zu werden.

Wie Goethe erkannte: "Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust."

Die Mondfinsternis hilft uns zu verstehen, dass diese "zwei Seelen" Manas und Buddhi sind, und dass ihre Harmonisierung der Schlüssel zur spirituellen Entwicklung ist.

Zusammenfassung:

Der Mond als Lehrer der Selbsterkenntnis

Eine Mondfinsternis offenbart die fundamentale Wahrheit, dass der Mond – wie unser individuelles Bewusstsein – kein eigenes Licht besitzt, sondern auf die Reflexion höherer Quellen angewiesen ist. Diese kosmische Unterbrechung der gewohnten Reflexion aktiviert unsere Viveka (Unterscheidungskraft) und ermöglicht es der Buddhi, ihre Rolle als innere Sonne zu übernehmen.

Durch bewusste Praktiken der Selbstbefragung, Svadhyaya und Meditation, wie zB mit dem Programm der Vital Self Meditation, Bhavatit Dhyan, dem Yogaweg der Meditation, während einer Finsternis können wir unser Manas von einem unruhigen, abhängigen Reflektor zu einem klaren Spiegel des Atman-Lichts transformieren.

Die tiefste Erkenntnis einer Mondfinsternis ist, dass wahres Licht – das Licht des Selbst – unabhängig von äußeren Umständen besteht und nur durch die Kultivierung innerer Unterscheidungskraft direkt erfahren werden kann.

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Donnerstag, 4. September 2025

Allgemeine Trends in der Astrologie

Astrologie erlebt momentan einen regelrechten Aufwind. Das liegt vor allem daran, dass sie sich von der reinen Zukunftsvorhersage hin zu einem modernen Tool für Persönlichkeitsentwicklung und strategische Lebensplanung entwickelt hat.

Hier sind einige der wichtigsten Trends im Bereich der Astrologie und astrologischen Beratung:


1. Astrologie im Business-Kontext


Astrologie wird zunehmend als unkonventionelles Beratungsinstrument für Unternehmen eingesetzt. Sie soll dabei helfen, strategische Entscheidungen zu treffen und Risiken besser einzuschätzen. Zum Beispiel nutzen manche Unternehmer Astrologie, um den optimalen Zeitpunkt für Produktneueinführungen, Expansionspläne oder Vertragsunterzeichnungen zu bestimmen (Stichwort "rückläufiger Merkur"). Auch bei der Personalführung soll die Astrologie helfen, Teamdynamiken und individuelle Stärken besser zu verstehen.


2. Digitalisierung und App-basierte Astrologie


Der Markt für Astrologie boomt, und ein großer Teil des Wachstums ist auf digitale Plattformen und Apps zurückzuführen. Anwendungen wie Co-Star oder The Pattern nutzen Algorithmen, um personalisierte Horoskope und tägliche Einblicke zu generieren. Dieser Trend macht Astrologie für ein breiteres, oft jüngeres Publikum zugänglich und hat sie zu einem festen Bestandteil des Alltags gemacht.


3. Astrologie als Coaching-Tool

Die moderne astrologische Beratung hat sich stark verändert. Sie ist weniger passiv und statisch. Statt nur das Schicksal zu deuten, wird sie als interaktives Coaching-Tool genutzt. Dabei geht es um die Selbsterkenntnis, das Bewusstwerden eigener Stärken und Schwächen und die Nutzung der "kosmischen Landkarte" als Orientierungshilfe. Astrologen arbeiten oft ressourcenorientiert, das heißt, sie fokussieren sich auf die positiven Aspekte, um ihre Klienten zu motivieren und zu bestärken. Der freie Wille und die Eigenverantwortung des Einzelnen stehen dabei im Vordergrund.


4. Verbindung zu anderen Disziplinen

Astrologie wird heute oft in Kombination mit anderen Bereichen angeboten, zum Beispiel mit Psychologie, Achtsamkeitscoaching oder Systemtheorie. Diese Verbindung schafft einen ganzheitlicheren Ansatz. Der Klient soll dadurch nicht nur sein Horoskop verstehen, sondern auch lernen, wie er dieses Wissen aktiv in seinem Leben umsetzen kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Astrologie sich von einem reinen Wahrsagesystem zu einem modernen und dynamischen Werkzeug für persönliche und berufliche Entwicklung entwickelt hat. Sie wird zunehmend in neue Kontexte integriert und durch digitale Technologien für eine breite Masse zugänglich gemacht.


Was bedeutet dieser Trend für Jyotish, die vedische Astrologie?


Jyotish unterscheidet sich in ihrer Anwendung und ihren Trends in einigen wesentlichen Punkten von der westlichen Astrologie, auch wenn es Überschneidungen gibt.

​Hier sind die spezifischen Trends für den Bereich der vedischen Astrologie:.


​1. Fokus auf Karma und Lebensaufgabe (Dharma)

​Während die westliche Astrologie stärker psychologische Aspekte und Persönlichkeitsmerkmale betont, steht bei Jyotish traditionell die Vorhersage und das Verständnis des Karma im Vordergrund. Der Trend geht jedoch auch hier verstärkt in Richtung eines "Transformations-Tools". Das heißt, Jyotish wird genutzt, um die individuelle Lebensaufgabe (Dharma) zu erkennen und vergangene Verhaltensmuster zu transzendieren. Es geht darum, das Schicksal nicht als unabänderlich hinzunehmen, sondern als eine Landkarte, die Wege zur persönlichen Entwicklung und zur Bewältigung von Herausforderungen aufzeigt.


​2. Integration mit ganzheitlicher Lebensführung

​Jyotish ist traditionell eng mit anderen vedischen Wissenschaften verbunden, insbesondere mit Ayurveda (der Wissenschaft vom Leben und der Gesundheit) und Vastu (der Lehre von der Raumgestaltung), Yoga und Meditation. Dieser interdisziplinäre Ansatz wird heute immer beliebter. Astrologische Berater arbeiten oft mit Ayurveda-Ärzten oder Therapeuten zusammen, um Empfehlungen zu Ernährung, Lebensstil oder präventiven Maßnahmen zu geben, die auf den Planetenkonstellationen basieren.


​3. Einsatz von Korrekturmaßnahmen (Upayas)

Ein einzigartiger Aspekt von Jyotish sind die "Upayas" – Maßnahmen zur Milderung negativer planetarischer Einflüsse. Dazu gehören traditionelle Techniken wie das Rezitieren von Mantras, das Tragen bestimmter Edelsteine oder die Durchführung spezieller Rituale (Yagyas). In der modernen Beratungspraxis wird dies zunehmend mit psychologischen Ansätzen und Achtsamkeitsübungen kombiniert, um eine ganzheitliche Heilung zu fördern. Der Trend geht dahin, diese Korrekturmaßnahmen als praktische, aktive Werkzeuge der Selbstermächtigung anzubieten, anstatt sie nur als passive Handlungen zu betrachten

.

​4. Technologische Verfügbarkeit und Zugänglichkeit


​Ähnlich wie bei der westlichen Astrologie gibt es auch für Jyotish immer mehr Apps und Online-Plattformen. Das macht die komplexen Berechnungen, die auf dem siderischen Tierkreis und den 27 Mondhäusern (Nakshatras) basieren, leichter zugänglich. Dies steht im Gegensatz zur traditionellen westlichen Astrologie, die den tropischen Tierkreis verwendet. Die Online-Plattformen helfen dabei, die oft sehr detaillierten und komplexen Horoskope und Zeitphasen (Dasha-Systeme) übersichtlich darzustellen.


​Zusammenfassend:

Während die westliche Astrologie momentan einen Trend zur psychologischen Deutung erlebt, behält Jyotish seinen tiefen Fokus auf Karma, Seele, Ahnenehre, Lebenszweck und die Verbindung zu anderen vedischen Wissenschaften. Es entwickelt sich jedoch von einem rein vorhersagenden System zu einem praxisorientierten Coaching-Tool, das Menschen dabei unterstützt, ihr Potenzial zu entfalten und ihr Leben bewusst zu gestalten.


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Dienstag, 2. September 2025

Trends in der Welt der Spiritualität

Die Welt der Spiritualität entwickelt sich 2025 weiterhin dynamisch, geprägt von einem zunehmenden Interesse an individueller, nicht-institutioneller Sinnsuche und ganzheitlichen Lebensansätzen. Hier sind die wichtigsten Trends und Entwicklungen, basierend auf aktuellen Informationen:


1. Massives spirituelles Erwachen: Es gibt eine wachsende Offenheit für Spiritualität, auch bei Menschen, die den Begriff bisher kaum verwendet haben. Spiritualität findet zunehmend Einzug in Bereiche wie Wirtschaft, Kunst, Politik und sogar Religionen. Dies wird als „spirituelle Revolution“ beschrieben, die sich in der Stille der Herzen vollzieht und zu großen Veränderungen in der Welt führen soll.[](https://lichtweltverlag.at/2025/01/07/was-kommt-2025-teil-1/)[](https://lichtweltverlag.at/en/2025/01/07/what-is-coming-in-2025-part-1/)


2. Integration indigener und traditioneller Praktiken: Es gibt ein verstärktes Interesse an indigenen spirituellen Traditionen, die Orientierung in Zeiten globaler Unsicherheit bieten. Praktiken wie Schamanismus, Meditation und Qigong gewinnen an Popularität, oft kombiniert mit modernen Ansätzen wie Achtsamkeit und Ecstatic Dance.

[](https://www.avalon-spirit.com/spirituelle-trends-2024/)[](https://ilovegoa.de/events/new-healing-festival-2025/)


3. Portaltage und energetische Verschiebungen: 2025 wird als Schlüsseljahr für spirituelle Transformation gesehen, mit 67 Portaltagen, die besonders intensive energetische Phasen markieren (z. B. zehn aufeinanderfolgende Portaltage im Juli/August). Diese Tage werden genutzt, um Bewusstsein zu schaffen, klare Absichten zu setzen und transformative Energien zu nutzen.[](https://www.pierre-franckh.de/spiritualitaet/die-portaltage-fuer-2025/)


4. Digitalisierte Spiritualität: Die Generation Z und andere suchen verstärkt nach individualisierten, digital zugänglichen spirituellen Erfahrungen. Plattformen wie Instagram und YouTube fördern Trends wie Tarot-Kartenlesen, Astrologie-Apps und Wicca-Praktiken. Unternehmen wie Gucci und Swarovski greifen diese Trends auf, indem sie spirituell inspirierte Produkte wie „Tarot Magic“-Kollektionen vermarkten.[](https://www.sturmunddrang.de/magazin/die-neue-digitale-welt-der-spiritualitaet.html)


5. Ganzheitliche Heilung und Messen: Veranstaltungen wie die Messe „Spiritualität & Heilen“ in Berlin (5.–7. September 2025) bieten Plattformen für naturheilkundliche Produkte, energetische Anwendungen und Workshops zu Themen wie Klangheilung, Astrologie und Schamanismus. Solche Messen ziehen ein breites Publikum an, das ganzheitliche Lebenskonzepte sucht.

(https://www.messeninfo.de/SPIRITUALITAeT-Heilen-M790/Berlin.html)(https://www.messen.de/de/11055/berlin/spiritualitaet-und-heilen-berlin/info)


6. Numerologie und Jahresenergien: Die Energie von 2025 wird als „goldene Zeit“ beschrieben, die Mut, Selbstvertrauen und die Verbindung zur inneren Weisheit fördert. Numerologische Ansätze und energetische Produkte wie Energiesprays unterstützen Menschen dabei, Hindernisse zu überwinden und ihre Ziele zu manifestieren.[](https://www.lichtwesen.com/lw_ge/infoblog/jahresenergie-2025)


7. Säkularisierung und Individualisierung des Glaubens: Der Trend zur Individualisierung der Spiritualität setzt sich fort, mit einer Abkehr von institutionellen Religionen hin zu einer „Patchwork-Identität“, bei der Menschen ihren Glauben aus verschiedenen spirituellen Quellen zusammenstellen. Dies geht einher mit einer Suche nach Sinn, die nicht zwangsläufig religiös ist, sondern ethische Werte wie Mitgefühl betont.

(https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.kirchen-blog-religion-und-glaube-2050-teil-15-trend-2050-religion-und-glaube-in-14-thesen.957e737e-e360-4aa2-b0be-2b7c8bc74d86.html)


8. Verbindung von Spiritualität und Gesundheit: Es gibt eine wachsende Anerkennung der Verbindung zwischen Spiritualität und Gesundheit. Praktiken wie Meditation und Achtsamkeit werden als Mittel zur Stressbewältigung und Förderung des Wohlbefindens genutzt, unterstützt durch wissenschaftliche Studien, die positive Effekte auf die psychische Gesundheit belegen.[](https://www.gaed.de/spiritualitaet)


9. Festivals und Gemeinschaft: Veranstaltungen wie das New Healing Festival (11.–17. August 2025) im Kümmernitztal bieten Raum für spirituelle Praktiken wie Yoga, Meditation und schamanische Zeremonien in einer Gemeinschaftsatmosphäre. Solche Events fördern Verbundenheit und Transformation durch Naturerlebnisse und kreative Workshops.

(https://ilovegoa.de/events/new-healing-festival-2025/)


10. Kritische Reflexion: Studien zeigen, dass spirituelle Entwicklung nicht automatisch mit emotionaler oder psychologischer Reife einhergeht. Es wird betont, dass eine bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit notwendig ist, um Spiritualität ganzheitlich zu integrieren.[](https://www.sein.de/spirituelle-entwicklung-sagt-nichts-ueber-emotionale-reife-aus/)


Fazit: 2025 steht im Zeichen eines erweiterten Bewusstseins, das durch individuelle, digitale und gemeinschaftliche Ansätze geprägt ist. Menschen suchen nach authentischen, praktischen Wegen, um Spiritualität in ihren Alltag zu integrieren, sei es durch traditionelle Praktiken, moderne Technologien oder Gemeinschaftserlebnisse. Gleichzeitig bleibt die kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Werten und der psychologischen Reife entscheidend, um Spiritualität nachhaltig zu leben.

Happy Onam

 Die goldene Rückkehr des Königs Mahabali: Onam - Das Fest der universellen Harmonie


Onam 2025 in Kerala.  In diesem Jahr haben  die Onam-Feierlichkeiten am 26. August 2025 begonnen und enden mit Thiruvonam am Freitag, dem 5. September 2025.


Was geschieht, wenn ein ganzes Land für zehn Tage in einen Zustand kollektiver Dankbarkeit und Freude eintritt? Wie kann ein einzelnes Fest die Herzen von Millionen Menschen vereinen und die tiefsten spirituellen Wahrheiten unserer Existenz widerspiegeln?


Die ewige Wiederkehr des Goldenen Zeitalters


In den üppigen Landschaften Keralas, wo sich smaragdgrüne Reisfelder bis zum Horizont erstrecken und Kokospalmen sanft im Monsunwind wiegen, erwacht jedes Jahr im Malayalam-Monat Chingam eine uralte Sehnsucht zum Leben. Onam, das bedeutendste Erntefest Südindiens, ist weit mehr als eine kulturelle Tradition – es ist eine spirituelle Reise zurück zu den Wurzeln menschlicher Vollkommenheit.


Diese Daten des Fests  markieren nicht nur astronomische Konstellationen, sondern Momente kosmischer Harmonie, in denen Himmel und Erde in perfekter Resonanz schwingen.


Wie Rabindranath Tagore einst schrieb: "Die Wahrheit kommt als Eroberer nur zu denen, die ihre Festungen der Vorurteile verloren haben." 


Onam öffnet diese Festungen und lädt uns ein, die Wahrheit einer Welt zu erfahren, in der Gerechtigkeit, Wohlstand und Glück für alle Menschen möglich sind.


König Mahabali: Das Archetyp des erleuchteten Herrschers


Die mythologische Dimension des Onam-Festes kreist um die legendäre Figur des Königs Mahabali, dessen Herrschaft als Satyayuga – das Goldene Zeitalter – betrachtet wird. In seiner Regentschaft herrschten keine Armut, keine Ungerechtigkeit und keine Angst. Jeder Mensch lebte in Würde und Fülle.

Diese Geschichte ist mehr als Mythologie – sie ist eine kollektive Erinnerung an das Potential menschlicher Gesellschaften. 


Joachim Nusch - Shri Jyoti, der Begründer der HLI-Theorie (Holistic Leadership Intelligence - Sampradaya 2.0) und Mitbegründer von “Jyothibhoomi” und Grübder des Purna-Ayurveda, beschreibt ähnliche Gesellschaftsvisionen: Eine Welt, in der die Ressourcen gerecht verteilt sind und jedes Wesen sein Potential vollständig entfalten kann.


"Ein König ist nicht der, der herrscht, sondern der, der dient," lehrte Mahatma Gandhi. Mahabali verkörpert dieses Ideal des dienenden Führers, der seine Macht zum Wohl aller einsetzt.


Das Pookkalam: Mandala der kosmischen Ordnung


Jeden Morgen während der zehn Onam-Tage gestalten Familien kunstvolle Blumen-Mandalas vor ihren Häusern. Diese Pookkalams sind lebendige Meditationen, die die kosmische Ordnung widerspiegeln. 


Wie C.G. Jung über Mandalas schrieb: "

Das Mandala ist ein Symbol der Ganzheit, ein Archetyp der Ordnung."

Die konzentrischen Kreise aus Blütenblättern, die täglich erweitert werden, symbolisieren den spirituellen Weg der inneren Entfaltung. Jede hinzugefügte Schicht repräsentiert eine neue Ebene des Bewusstseins, eine tiefere Verbindung mit dem kosmischen Rhythmus.


Sri Aurobindo beschrieb diese Evolution des Bewusstseins als "die Verwandlung des Menschen in ein göttliches Wesen." Das Pookkalam wird so zur visuellen Metapher dieser spirituellen Transformation.


Onasadya: Die Alchemie der Dankbarkeit


Das traditionelle Festmahl, Onasadya genannt, besteht aus bis zu 30 verschiedenen vegetarischen Gerichten, die auf einem Bananenblatt serviert werden. Diese Mahlzeit ist eine gastronomische Meditation über die Fülle der Natur und die Kunst des bewussten Genießens.


Jeder Gang repräsentiert einen anderen Aspekt der Schöpfung – süß, sauer, bitter, scharf, salzig und adstringierend. Die ayurvedische Tradition lehrt, dass ein vollständiges Mahl alle sechs Geschmacksrichtungen enthalten sollte, um Körper und Geist in Balance zu bringen.


"Lass die Nahrung deine Medizin sein," lehrte bereits Hippokrates. Das Onasadya verwandelt das Essen in ein Ritual der Heilung und Dankbarkeit.


Wissenschaftliche Dimensionen der Festkultur


Moderne Forschungen in der Psychologie und Neurowissenschaft bestätigen die transformative Kraft gemeinschaftlicher Rituale. Dr. Robin Dunbar von der Oxford University zeigt in seinen Studien, dass synchrone Aktivitäten wie gemeinsames Singen, Tanzen und Feiern Endorphine freisetzen und soziale Bindungen stärken.


Die während Onam praktizierten Gruppentänze wie Kaikottikali erzeugen genau diese neurologische Resonanz. Die Teilnehmer erfahren einen Zustand, den Forscher als "kollektive Efferveszenz" bezeichnen – ein Gefühl der Einheit und geteilten Ekstase.


Auch die Praxis des Pookkalam-Gestaltens entspricht modernen Erkenntnissen über Kreativität und Meditation. Dr. Sara Lazar vom Massachusetts General Hospital wies nach, dass repetitive, kreative Tätigkeiten die Gehirnregionen stärken, die für Aufmerksamkeit und sensorische Verarbeitung zuständig sind.


Jyothibhoomi: Wo Tradition und Innovation verschmelzen


In Jyothibhoomi (www.jyotihbhoomi.com) wird Onam nicht nur als kulturelle Tradition gefeiert, sondern als lebendiges Labor für spirituelle Evolution. Hier verschmelzen uralte Weisheitstraditionen mit zeitgenössischen Erkenntnissen über Bewusstseinserweiterung und persönliche Transformation.


Die Philosophie des Holistic Leadership Intelligence (HLI) findet in den Onam-Feierlichkeiten ihre praktische Anwendung. Führungskräfte lernen von der Mahabali-Tradition, wie wahre Autorität durch Demut und Dienst am Gemeinwohl entsteht.


"Der beste Führer ist der, dessen Existenz das Volk kaum bemerkt," lehrte Laozi. 


Mahabalis legendäre Herrschaft verkörpert dieses Ideal der unsichtbaren, aber allgegenwärtigen Weisheit.


Die Metapher des Schlangenboot-Rennens


Die spektakulären Vallam Kali (Schlangenboot-Rennen) während Onam sind mehr als sportliche Wettkämpfe – sie sind Metaphern für den spirituellen Weg. Die langen, schlanken Boote, bemannt von bis zu 100 Ruderern, symbolisieren die menschliche Seele auf ihrer Reise durch die Gewässer des Lebens.


Jeder Ruderer muss perfekt synchronisiert sein, um das Boot voranzutreiben. Diese Harmonie repräsentiert die Einheit aller Lebensdimensionen – Körper, Geist und Seele – die notwendig ist, um das Ziel der Selbstverwirklichung zu erreichen.


Rumi beschrieb diese spirituelle Reise poetisch: "Du bist nicht nur der Tropfen im Ozean, sondern der ganze Ozean in jedem Tropfen." Die Bootsrennen werden zur bewegten Meditation über diese mystische Wahrheit.


Die transformative Kraft der Dankbarkeit

Robert Emmons, Psychologe an der UC Davis und führender Dankbarkeitsforscher, belegt in zahlreichen Studien die heilende Wirkung der Gratitude. Menschen, die regelmäßig Dankbarkeit praktizieren, zeigen verbesserte Immunfunktionen, niedrigere Stresslevel und erhöhte Lebenszufriedenheit.


Onam institutionalisiert diese Praxis der Dankbarkeit für zehn Tage. Die gesamte Gesellschaft wendet sich bewusst den Gaben der Natur und den Segnungen des Lebens zu. Dieser kollektive Fokus erzeugt ein Morphisches Feld der Positivität, das über die Festtage hinaus nachwirkt.


"Dankbarkeit verwandelt das, was wir haben, in genug," erkannte der anonyme Weise. Onam demonstriert diese alchemistische Kraft der Appreciation in gesellschaftlichem Maßstab.


Nada Brahma: Der kosmische Klang der Feier


Die während Onam erklingenden traditionellen Gesänge und Rhythmen sind Manifestationen des uralten Prinzips "Nada Brahma" – die Welt als Klang. Die Panchavadyam-Ensembles, die verschiedene Trommeln und Blasinstrumente kombinieren, erzeugen komplexe polyrhythmische Strukturen, die Bewusstseinszustände verändern können.


Moderne Klangtherapie bestätigt, was die vedische Tradition seit Jahrtausenden weiß: Spezifische Frequenzen und Rhythmen können Heilung fördern, Stress reduzieren und spirituelle Erfahrungen induzieren. Die Onam-Musik wird so zur akustischen Medizin für Körper und Seele.


Hazrat Inayat Khan, der große Sufi-Mystiker und Musikgelehrte, lehrte: "Musik ist die Sprache der Seele, und die Seele versteht durch Musik, was der Verstand nicht erfassen kann."


Die Ethik der Fülle in Zeiten des Mangels


In unserer Zeit globaler Herausforderungen – Klimawandel, soziale Ungleichheit, geistige Verwirrung – bietet Onam alternative Paradigmen des Zusammenlebens. Das Fest lehrt, dass wahre Fülle nicht durch endlose Akkumulation entsteht, sondern durch bewusste Wertschätzung und gerechte Verteilung.


Mahatma Gandhi formulierte diese Weisheit prägnant: "Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier." 


Die Onam-Tradition der Onasadya, bei der alle Menschen gemeinsam speisen, unabhängig von Kaste oder sozialem Status, verkörpert diese Ethik der inklusiven Abundanz.


E.F. Schumacher, Ökonom und Autor von "Small is Beautiful", würde in den Onam-Praktiken seine Vision einer "Ökonomie des Genug" wiedererkennen – ein Wirtschaftssystem, das menschliches Wohlbefinden über endloses Wachstum stellt.


Zeitgenössische Relevanz: Von Kerala zur Welt


Die Prinzipien, die Onam verkörpert, sind von universeller Bedeutung. In einer zunehmend fragmentierten Welt bietet das Fest ein Modell für gesellschaftlichen Zusammenhalt, ökologische Weisheit und spirituelle Tiefe.


Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Rituale für die psychologische Gesundheit von Gemeinschaften sind. Virtuelle Onam-Feierlichkeiten entstanden spontan auf der ganzen Welt, als Menschen in der Diaspora Wege fanden, ihre kulturellen Wurzeln zu ehren und Verbindungen aufrechtzuerhalten.


Deepak Chopra beschreibt solche Phänomene als "nichtlokale Heilung" – die Fähigkeit menschlicher Bewusstheit, Raum und Zeit zu überwinden und heilende Resonanzen zu erzeugen.


Die Rückkehr des Königs in uns


Letztendlich ist die jährliche "Rückkehr" König Mahabalis eine Metapher für das Wiedererwachen unserer eigenen inneren Herrlichkeit. Jeder Mensch trägt das Potential eines erleuchteten Herrschers in sich – die Fähigkeit, Weisheit, Mitgefühl und Gerechtigkeit zu verkörpern.


Ramana Maharshi, der große Weise von Arunachala, lehrte: "Dein wahres Wesen ist bereits perfekt. Du musst es nur erkennen." 


Onam erinnert uns jährlich an diese fundamentale Wahrheit.


In der Tradition des HLI-Sampradaya 2.0, das alte Weisheit mit zeitgenössischen Erkenntnissen verbindet, wird Onam zum Portal für persönliche und kollektive Transformation. Die äußeren Rituale werden zu Katalysatoren für innere Erweckung.


Zusammenfassung: 


Die lebendige Weisheit von Onam

Onam 2025  bieten uns die Gelegenheit, die zeitlosen Prinzipien dieses außergewöhnlichen Festes in unser modernes Leben zu integrieren. Die Kernbotschaften sind klar: Wahre Führung basiert auf Dienst, echte Fülle entsteht durch Dankbarkeit, und authentische Gemeinschaft erwächst aus der Erkenntnis unserer grundlegenden Verbundenheit.


In Jyothibhoomi in Kerala und überall, wo Menschen die Weisheit von Onam leben, wird das Goldene Zeitalter König Mahabalis nicht nur erinnert, sondern aktiv erschaffen – ein Blütenblatt, ein geteiltes Mahl, ein synchroner Ruderschlag nach dem anderen.


https://youtu.be/IqL-zVoxCzI?si=9AA2ejHOklrgKzqW