Samstag, 16. Dezember 2017

Über Fakenwews und alte Teekannen.

Plädoyer gegen Ignoranz und Unwissenheit für Aufklärung, Bildung, gehirngerechtes Lernen, Entwicklung des vollen Potentials des Menschen. Grundlage einer verantwortungsvollen Politik und reifen Gesellschaft. -

"Eine gute Welt braucht Wissen, Güte und Mut, sie braucht keine schmerzliche Sehnsucht nach der Vergangenheit, keine Fesselung der freien Intelligenz durch Worte, die vor langer Zeit von unwissenden Männern gesprochen wurden. "

|Wenn ich behaupten würde, dass es zwischen Erde und Mars eine Teekanne aus Porzellan gäbe, welche auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreise, so könnte niemand meine Behauptung widerlegen, vorausgesetzt, ich würde vorsichtshalber hinzufügen, dass diese Kanne zu klein sei, um selbst von unseren leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt werden zu können [ Falsifizierbarkeit ]. Aber wenn ich nun daherginge und sagte, da meine Behauptung nicht zu widerlegen sei, sei es eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft, dies zu bezweifeln, dann könnte man zu Recht denken, ich würde Unsinn erzählen. Wenn jedoch in antiken Büchern die Existenz einer solchen Teekanne bekräftigt würde, dies jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und in die Köpfe der Kinder in der Schule eingeimpft würde, dann würde das Anzweifeln ihrer Existenz zu einem Zeichen von Exzentrizität werden. Es würde dem Zweifler, in einem aufgeklärten Zeitalter, die Aufmerksamkeit eines Psychiaters oder, in einem früheren Zeitalter, die Aufmerksamkeit eines Inquisitors einbringen."

(Bertrand Russell, britischer Philosophe, Mathematiker und Nobelpreisträger )

Sehen wir möglicherweise Parallelen zur heutigen Politik, zunehmendem Konservativismus, Religionsströmungen, Wirtschaftssystem, digitalen Einflussnahme, KI, Medienrealität und Bildungssystem?

| „Die Religion stützt sich vor allem und hauptsächlich auf die Angst. Teils ist es die Angst vor dem Unbekannten und teils, wie ich schon sagte, der Wunsch zu fühlen, dass man eine Art großen Bruder hat, der einem in allen Schwierigkeiten und Kämpfen beisteht. Angst ist die Grundlage des Ganzen – Angst vor dem Geheimnisvollen, Angst vor Niederlagen, Angst vor dem Tod. Die Angst ist die Mutter der Grausamkeit, und es ist deshalb kein Wunder, dass Grausamkeit und Religion Hand in Hand gehen, weil beide aus der Angst entspringen. […] Eine gute Welt braucht Wissen, Güte und Mut, sie braucht keine schmerzliche Sehnsucht nach der Vergangenheit, keine Fesselung der freien Intelligenz durch Worte, die vor langer Zeit von unwissenden Männern gesprochen wurden. Sie braucht einen furchtlosen Ausblick auf die Zukunft und eine freie Intelligenz.“ |

Bertrand Russell
britischer Philosoph, Mathematiker und Nobelpreisträger Bertrand Russell aus dem Jahre 1927.

Quelle: Wikipedia

Donnerstag, 30. November 2017

Mann von Welt

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Die Fesseln der Unabhängigkeit des Elefanten



16 Asiatische Elefanten leben im Kölner Elefantenpark, dem mit 20.000 Quadratmetern größten und modernsten Elefantenpark nördlich der Alpen. Es bringt mir Freude, die großen Tiere zu sehen. Dennoch stimmt es mich traurig, sie in der Gefangenschaft zu erleben.

Der Park ist groß, komfortabel, es fehlt ihnen möglicherweise an nichts. Seit über 150 Jahren werden Elefanten im Kölner Zoo gehalten. Seitdem hat sich glücklicherweise viel verbessert. Die Kölner Elefantenherde lebt die meiste Zeit über ohne direkten Kontakt zu den Pflegern in ihrem natürlichen Familienverband. Gelegentlich arbeiten die Pfleger mit den Tieren, damit die aufwendige Pflege sicher und geschützt durchgeführt werden kann. Die Übungen mit einem Bambusstab helfen den Dickhäutern sich an ihre menschlichen Beschützer zu gewöhnen.

Im Innenbereich der großen Elefantenhalle gibt es oben eine Aussichtsplattform. Ehrfurchtgebietend steht dort eine große Ganesh- Statue.




Ganesha im Kölner Zoo

Ganesha wird in Indien als eine Gottheit verehrt. ‚Der, der Hindernisse beseitigt‘. Was eben Elefanten so machen.

Ganesha ist eine der prominentesten und beliebtesten Gottheiten Indiens und vieler Länder Südostasiens. Man begegnet ihm überall. Jedes Haus hat am Eingang eine Statue stehen, oder ein Bildnis von Ganesha. Er wird auch bezeichnet als: Zerstörer von Hindernissen, Wohltaten schenkend, Geber von Erfolg in aller Arbeit und ist Schutzpatron der Lernenden.

Gemäß hinduistischer Legende hat Ganesha einen menschlichen Körper und einen Elefantenkopf. Einer seiner Stoßzähne ist abgebrochen, und er hat einen großen Bauch. Er sitzt mit einem Bein unter dem anderen. In seiner Nähe befindet sich schmackhafte Nahrung, die als Opfergabe dargebracht wurde. Zu seinen Füßen liegt eine Maus.

Jeder Teil von Ganeshas Körper symbolisiert ein spirituelles Prinzip. Ganeshas große Ohren und Kopf weisen auf Weisheit, die durch sravana (Hören) und manana (Denken) erworben wurde. Ein Elefantenkopf auf einem menschlichen Körper repräsentiert höchste Weisheit.

Der Rüssel repräsentiert den Intellekt oder Unterscheidungskraft, die aus Weisheit hervorgeht. Der Rüssel besitzt die besondere Fähigkeit gröberer als auch feiner Betätigung. Ein Rüssel kann einen Baum ausreißen, aber auch eine Nadel aufheben. Ganeshas Denken erfasst das Reich der Materie und das des Geistes (spirituelles Reich).

Zwei Stoßzähne symbolisieren die Gegensatzpaare: Freude und Schmerzen, heiß und kalt, Tag und Nacht, Ehre und Schmach. Dass Ganesha über nur einen Stoßzahn verfügt, weist darauf, dass er alle Dualitäten transzendiert hat. Ganeshas großer Bauch bedeutet, dass er Vollkommenheit erreicht hat und alle Erfahrungen konsumieren und absorbieren kann.

Ganesha hat vier Arme. Diese vier Arme repräsentieren die vier Aspekte des feinstofflichen Körpers: Geist, Intellekt, Ego und Bewusstsein. In einer Hand hält er eine Axt und in der anderen ein Seil. Die Axt symbolisiert die Zerstörung aller Wünsche und Bindungen. Mit dem Seil zieht Ganesha den Sucher aus seinen weltlichen Problemen und verbindet ihn mit ewiger Glückseligkeit. In der dritten Hand hält Ganesha eine Süßigkeit, die die Belohnung spiritueller Suche darstellt. In der vierten Hand hält er eine Lotusblume, die das höchste Ziel der menschlichen Evolution versinnbildlicht: Erleuchtung. Künstler stellen Ganesha oft die Axt und das Seil mit zwei seiner Hände haltend dar. Dann lassen sie eine seiner Hände eine heilige Handstellung (mudra) einnehmen, die Schutz und Segen gewährt.

Ganeshas Kopf enthält kleine, durchdringende Augen, die das winzigste Detail jedweden Gegenstands untersuchen können. Diese Augen verfügen über die innere Schau, den Geist Gottes in jedem zu sehen.

Ganeshas Gefährt ist eine kleine Maus. Die Maus steht für Egoismus und weltliche Wünsche, worin die Ursache für all unser Leiden liegt. So wie die Maus in Dunkelheit lebt und stiehlt, so lebt unser Bewusstsein in Unwissenheit und ist ständig beschäftigt mit materiellen Gewinnen, wodurch unser innerer Friede gestohlen wird. Ganesha beherrscht sein Gefährt vollständig, d.h. er hat Egoismus und Wunschnatur überwunden.

Ganesha, der auf seiner Maus reitet, steht für einen vollendeten Menschen, der seinen begrenzten Körper, Fühlen und Denken, dargestellt durch die Maus, benutzt, um die grenzenlose Wahrheit, die Ganesha symbolisiert, zu übermitteln. Körper, Fühlen und Denken sind begrenzt. Es ist ihnen nicht möglich, den unbegrenzten Verstand zum Ausdruck zu bringen. Der Intellekt des Durchschnittsmenschen kann der hinduistischen Lehre nach, die Wahrheit nicht begreifen.
Es sind 40 Jahren her, da hörte ich von einem alten Inder eine Geschichte darüber, wie man in Indien mit Elefanten arbeitet und sie für die Waldarbeit abrichtet. Auch in Thailand, Burma Bangladesch oder Myanmar setzt man Elefanten immer noch als e ein, um aus dem dichten und undurchdringlichen Dschungel Holz ab zu transportieren.

Kaum geboren, werden die Elefantenkinder von sogenannten Mahuts (Elefantenführern) dressiert. Die richtige Kontrolle über ihren Rüssel muss geübt werden: Junge Rüsseltiere brauchen dazu zwei Jahre. Manche treten sogar aus Versehen drauf. 40.000 Muskeln stecken im Rüssel – mit ihm können sie bis zu 400 Kilo heben. Ein Mahout, der oft über Jahrzehnte mit dem Tier verbunden ist, reitet auf dem Nacken des Elefanten und dirigiert ihn mittels verbaler Kommandos seines Elefantenstabs und des Drucks, den er mit Füßen und Beinen auf das Tier ausübt.

Ein süßer, preisgekrönter Film aus dem Jahre 2010, zeigt die Geschichte eines jungen Mädchens und die ihres Elefanten. Chandani sehnt sich danach als weibliche Mahout ihren Berufstraum zu erfüllen.

Chandani und ihr Elefant.

Zur Geschichte des Filmes heisst es:
Die 16-jährige Chandani aus Sri Lanka hat einen ungewöhnlichen Traum: Sie möchte ein Mahout, eine Elefantenführerin werden. Doch das ist entsprechend der Jahrhunderte alten Tradition ein reiner Männerberuf. Ihr Schicksal verbindet sich nun mit dem eines kleinen Elefanten, der gerade in das Elefanten-Waisenhaus des Pinnawela-Nationalparks eingeliefert wurde. Beweist sie ihre Ernsthaftigkeit bei der Pflege des jungen Tiers, wird ihr Vater – er ist der angesehene Chef-Mahout im Waisenhaus – sie zum ersten weiblichen Mahout in Sri Lanka ausbilden. Schließlich hat er keinen Sohn; nur Chandani kann die Familientradition, mit Elefanten zu arbeiten, fortsetzen. Aber wenn sie sich im Umgang mit dem Elefantenkalb nicht bewähren kann, so wird sie ihren Traum begraben müssen und kann die lange Mahout-Tradition ihrer Familie nicht fortsetzen.
http://chandani.realfictionfilme.de/

Damit junge Elefanten nicht weglaufen, kettet man sie mit einem Fuß an einen Pfahl. Der kleine Elefant versucht wegzulaufen, die Kette hält ihn fest und er merkt, dass er nicht wegkommt. Der Elefant wird irgendwann größer. Bald ist er kräftig genug, um die Kette zerreißen zu können. An diesem Lebensmoment angekommen, besitzt er keinen Antrieb mehr, in seine angeborene Freiheit zu laufen. Bis sie als Arbeitselefanten zur Waldarbeit eingesetzt werden, dauert es bis zu vier Jahren.
Für ihn ist dieser Moment einfach alltäglich. Seine Eltern und Freunde haben es ihm vorgemacht. Sie alle leben an diesem kontrollierbaren, komfortablen Platz. Und es gibt dort Menschen, die Acht auf einen geben. Sie behüten die Herde, geben ihnen das Gefühl von Geborgenheit. Zudem vermitteln die Aufpasser das Gefühl von Sicherheit. Es gibt ausreichend Futter, niemandem wird nachgestellt.
Irgendwann kann der Elefantenspross nicht mehr fliehen. Dann glaubt er, dass seine Situation angeboren ist, normal und natürlich. Er hat bereits als Sprössling seiner Gattung gelernt, dass es nichts nutzt, sich gegen die Kette zu wehren. Am Ende reicht sogar ein dünnes Seil, um ihn am Weglaufen zu hindern.

Es sind also nicht die realen Gegebenheiten, die den Elefanten in Gefangenschaft halten. Er ist groß und stark, talentiert und weise. In Wirklichkeit müsste der Elefant nur einmal kräftig ziehen und das Seil würde reißen. Aber er probiert es nicht. Weil er nicht daran glaubt, dass es funktionieren würde. Mit den Jahren verliert er die Erinnerung an diesen folgenschweren Moment seiner Erziehung.
Verhalten wir Menschen uns nicht ebenso in unserer Geburtsumgebung?
 Alle Welt sehnt sich nach Freiheit, und doch ist jedes Geschöpf in seine Ketten verliebt; das ist der Urwiderspruch, der unentwirrbare Knoten unserer Natur.
Sri Aurobindo
Wir sehen das an den Ketten der Religionen, den Dogmen, falscher Bildung, Hirnwäsche durch die Medien, Corporate Governance Programmen und Meinungsmachern.

Der Elefant glaubt zu wissen: Es hat ja doch keinen Sinn, deswegen versuche ich es erst gar nicht. Und Hand aufs Herz: Wie oft haben wir so etwas auch schon einmal gedacht?

Oft glauben wir, wir können etwas nicht, deswegen probieren wir es erst gar nicht. Oder wir tun etwas nicht, das wichtig für uns wäre, weil es vermeintlich gute Gründe dagegen gibt. Gründe, die oft nur in unserem Kopf und in unserer Vorstellung existieren. Oder Gründe, die mit ein bisschen Einfallsreichtum aus dem Weg zu räumen wären.

Vielleicht irren wir uns in unseren Annahmen. Zu denken heißt manchmal auch, sich zu irren. Der Dschungel der Phantasie unseres Denkens, kann uns oft in undurchdringliches Dickicht führen. Deshalb ist das „Wahre“ oft nicht direkt erkennbar. So lohnt es sich manchmal in Stille das eigene Denken konstruktiv und mit Abstand zu hinterfragen. Auch kritisch zu sein. Quer zu Denken. Es gibt kein rechtes Denken. Nur die Wahrhaftigkeit der Stille der Ebene des Herzens und der Quelle des Denkens. Das Wahre ist oft kaum erkennbar und zeigt sich in Respekt, Achtung, Mitmenschlichkeit, Mitgefühl, Gewaltlosigkeit, Dialogbereitschaft, menschliche Wärme, im Zuhören und Lernen ist in der inneren Form, wie eine Oase des Herzens, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird.
Wer frei sein möchte, muss sich von den Ketten der Konditionierung lösen. Vertrauen zu sich selbst entwickeln. Lebenslang lernen, Fragen stellen, Selbstkultivierung betreiben und den Geist immer wieder leeren von unnötigem Müll. Damit das gelingen kann, empfehle ich, bevor der innere Abfalleimer überquillt, kognitive Übungen, Stärkung der emotionalen Intelligenz, Resilienzförderung, Yoga und Meditation.

Tatsächlich haben alle Menschen, auch wenn sie noch so passiv scheinen, ein Kreativitätspotential, das nur nach Ausdrucksmöglichkeiten sucht. Erinnern Sie sich an die Phantasie und die Einbildungskraft, die man bei Kindern schon im frühesten Alter beobachten kann. Sie kommen in ihren Zeichnungen, ihren Gesprächen, ihren Spielen, ihren Basteleien zum Durchbruch.
Unglücklicherweise verkümmert dieser geistige Reichtum oft mit den Jahren. Das beginnt schon zuhause, wenn die Erziehung mehr auf Verboten und Verweisen als auf der Förderung der Unternehmungslust und der Spontanität des Kindes beruht.

Diese Entwicklung wird in der Schule fortgesetzt, deren pädagogische Methoden das Gewicht noch zu sehr auf das Erwerben von Kenntnissen und die Anpassung legen.

Wenn wir dann "gelernt" haben, dass etwas so sei, ist es für uns meist nicht mehr (leicht) möglich, zu erkennen, dass diese Sache auch "anders" sein kann. Carlos CASTANEDA, ein amerikanischer Anthropologe und Ethnologe, schreibt in einem seiner sehr empfehlenswerten Bücher über das Wissen der Yaqui Indianer:

"Jeder, der mit einem Kind in Kontakt kommt, ist ein Lehrer. Er erklärt die Welt unaufhörlich, bis zu dem Augenblick, wo das Kind die Welt so wahrnehmen kann, wie sie ihm erklärt wurde. Wir haben keine Erinnerung an diesen folgenschweren Augenblick, einfach weil wir keinen Bezugsrahmen hatten (damals), in dem wir ihn mit etwas anderem hätten vergleichen können. Doch von diesem Augenblick an ist das Kind ein Mitglied. Es kennt die Beschreibung von der Welt und es erreicht die volle Mitgliedschaft, wenn es in der Lage ist, all seine Wahr-Nehmungen so zu deuten, dass sie mit diesen Beschreibungen übereinstimmen und sie dadurch (zu) bestätigen (scheinen)".[1]

Als ich meine Tochter zum ersten Schultag brachte und seitdem kommen mir immer wieder diese Gedanken, wenn ich mit Eltern über die Schulsituation spreche, unsere heutige Bildung betrachte, Texte lese von Prof Gerhald Hüther über die angeborenen Talente unserer Kinder, gehirngerechtes Lernen, wie oft musste ich mit schwerem Herzen an die Zeilen von Reinhard Mey denken:
„Es gab nur Liebe und Versteh‘n, gab nur Freiheit bislang,
Und nun droh‘n Misserfolge und Versagen.
Der Wissensdurst versiegt unter Bevormundung und Zwang,
Die Gängelei erstickt die Lust am Fragen.
Die Schule macht sich kleine graue Kinder, blass und brav,
Die funktionier‘n und nicht infragestellen,
Wer aufmuckt, wer da querdenkt, der ist schnell das schwarze Schaf.
Sie wollen Mitläufer, keine Rebellen,
Ja-Sager wollen sie, die sich stromlinienförmig ducken,
Die ihren Trott nicht stör‘n durch unplanmäss‘ge Phantasie,
Und keine Freigeister, die ihnen in die Karten gucken
Und die vielleicht schon ein Kapitel weiter sind als sie.“ [2]
Ketten, Hindernisse und Sperren werden errichtet gegen die Entfaltung schöpferischer und eigenwilliger Persönlichkeiten. Und das, obwohl die "Einbildungskraft" und die "Phantasie" wichtiger sind als die "Kenntnisse", wie seinerzeit Albert Einstein schrieb.

Die Schule ist immerhin nicht allein verantwortlich. (Im Übrigen beginnt man in einigen Ländern, der schöpferischen Arbeit der Schüler mehr Bedeutung beizumessen). Dazu kommen andere Faktoren, welche die Ausdrucksmöglichkeiten der Kreativität beim einzelnen Behindern:

- Anpassung und Respekt vor dem Herkömmlichen (Verwaltungsvorschriften zum Beispiel);
- Gewohnheit und Erfahrung, die den Menschen in einem verstandesmäßigen und gedanklichen Schema festhalten und somit seine geistige Beweglichkeit blockieren, ohne die es keine neuen Ideen gibt;
- negative Emotionen, wie Entmutigung, Angst, sich der Lächerlichkeit auszusetzen und Mangel an Selbstvertrauen, die durch Kritik ausgelöst werden.
Bedeutet das, dass ein normaler Mensch im Erwachsenenalter wegen der oben erwähnten Barrieren nicht mehr kreativ sein kann?

Sämtliche bisher durchgeführten Experimente beweisen das Gegenteil. Denn Kreativität lässt sich mit einem Muskel vergleichen, aus dem man Höchstleistungen herausholt, indem man ihn arbeiten lässt und seine Möglichkeiten nutzbringend verwendet [3](Michael LeBoeuf. So können Sie Ihre Kreativität entwickeln, Reader's Digest).

Die Gehirnforschung hat für uns eine rettende Antwort. Wir sind lernfähige Wesen, bis ins hohe Alter. Und das gute ist, unser Gehirn spielt mit. Es besitzt die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu strukturieren. Die Gehirnplastizität oder Neuroplastizität ist die Fähigkeit des Gehirns, sich selbst zu regenerieren und umzubauen. Also können wir unsere Ketten lösen, wenn wir nur bereit dafür sind und es tun.

Gewohnheiten, Erfahrungen und Anpassung lassen unser Denkorgan allmählich verkümmern. Dennoch kann es durch die Anwendung von Methoden zur Anregung der Phantasie und des Einfallsreichtums aufs Neue zu Kräften kommen. Es gibt viele Lernmethoden, die sich seit langem bewährt haben.

Das in den ersten Lebensjahren die Grundlagen für spätere Lernerfolge gelegt werden und „Entwicklungsfenster“ des Lernens sich schließen - plappert schon der Volksmund mit seinem deutschen Sprichwort:
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“
Und von Mohammed stammt der Satz:
„Wissen erwerben in der Kindheit ist wie eine Inschrift, gemeißelt in Stein, aber Wissen, das man im Alter erwirbt, ist wie auf Wasser geschrieben.“
Unstrittig ist, dass der Aufbau neuronaler Verknüpfungsmuster ein lebenslänglicher Prozess ist.
(Neuroplastizität = unter neuronaler Plastizität versteht man die Eigenart von Synapsen, Nervenzellen oder auch ganzen Hirnarealen, sich zwecks Optimierung laufender Prozesse in ihrer Anatomie und Funktion zu verändern) Ein Vorgang, der in seiner Beschleunigung jedoch mit dem Alter abnimmt. Dabei fördert Gehirnaktivität den Aufbau von Vernetzung und Passivität (Lernblockaden und Lernverweigerung) den Abbau.

Hier liegt - auch wenn wir das ab einem gewissen Alter nicht mehr gerne hören - das neurobiologische Fundament der Volksweisheit, was dann in der Konsequenz zu konservativen Verhaltensmustern führt. Konservatismus, Suche nach Sicherheit, Verneinung, mangelnde Risikobereitschaft, Angst vor Neuem, allem Fremden, Befürchtung vor dem Verlust des Gewohnten, Ablehnung von Veränderung und zu Bildungsarmut.

Scheitern gibt es nicht. Es ist ein falsches Paradigma zu glauben, dass Scheitern vermeidbar ist. Es ist ein wichtiger Teil des Prozesses. Vermeidung führt nur zum Stillstand. Wir müssen grundsätzlich unser Denkmodell und unsere Perspektive ändern, um zu verstehen, dass Scheitern ein Aspekt des Erfolgs ist. Von Thomas Edison wird berichtet, dass er über 2000 verschiedene Experimente durchführte, die fehlschlugen, bevor er schließlich die Glühbirne zum Glühen brachte. Mut zum Risiko, Mut zum Fehler, Mut zum Scheitern, Mut zur Selbstkultivierung und zum Lernen.
„Ich brauche nur das zu tun, was ich will, und nicht, was die anderen von mir erwarten. In der Gemeinschaft ist es leicht, nach fremden Vorstellungen zu leben. In der Einsamkeit ist es leicht, nach eigenen Vorstellungen zu leben – aber bewundernswert ist nur der, der sich in der Gemeinschaft die Unabhängigkeit bewahrt.“ [4]
© Joachim Nusch


[1]  Carlos Castaneda, Die Lehren des Don Juan: Ein Yaqui-Weg des Wissens
[2]  Faust in der Hand, Reinhard Mey
[3]  Michael LeBoeuf
[4]  Ralph Waldo Emerson

Sonntag, 26. November 2017

Donnerstag, 23. November 2017

Demokratie und Teamfähigkeit



"Demokratie bedeutet Zusammenarbeit, Gemeinschaft, Team, Solidarität und soziale Verantwortung. Ein Demokrat besitzt Teamfähigkeit. Demokratie braucht Teamplayer. „ © Joachim Nusch

Prinzipien der Teamfähigkeit


«EIN MENSCH WIRD ERST DURCH ANDERE ZUM MENSCHEN."
- ERZBISCHOF TUTU

Wissenschaftler vom Georgia Institute of Technology in Atlanta haben das Verhalten von Ameisen analysiert, die vom Ertrinken bedroht sind. Die roten Feuerameisen werden im brasilianischen Regenwald, ihrem natürlichen Habitat, regelmäßig von Regenfällen heimgesucht, die für sie lebensgefährliche starke Überschwemmungen verursachen. Wenn sie vom Wasser überrascht werden, müssten die Ameisen normalerweise sterben, da sie sich nirgendwo festhalten können.

Die Natur hat den Ameisen jedoch eine einzigartige Möglichkeit geschenkt, um sich selbst zu retten. Sie bauen in Gemeinschaftsarbeit eine Art Rettungsinsel, indem sie sich mit ihren Kiefern und Klauen ineinander einhaken und dabei Luftblasen einschließen. Sie klammern sich aneinander und bilden eine Art Klumpen, der auf dem Wasser treibt. Durch den Zusammenschluss werden sie stärker und können überleben, bis sie einen sicheren Ort finden.

Wenn wir unser Umfeld betrachten, finden wir ebenfalls Beispiele von Personen, die die Macht des Zusammenschlusses nutzen. Sie bieten sich gegenseitig hilfreiches Sparring, das ihnen ermöglicht, ihre individuellen Ziele zu erreichen. Denken Sie an die WeightWatchers, Anonymen Alkoholiker, Greenpeace, Rotary International, Toastmasters International, Médecins Sans Frontières oder an andere erfolgreiche Netzwerke. In der digitalen Welt der sozialen Netzwerke wie Facebook, Xing, Instagram oder Linkedin sehen wir das auch. Alle schließen sich zusammen!

Joint Attention, gemeinsame Aufmerksamkeit

Die Aussicht auf Trauben macht Schimpansen erfinderisch. Sie reichen sich sogar Werkzeuge untereinander weiter. Für Forscher ein Beleg dafür, dass Teamwork nicht nur unter Menschen, sondern auch unter Primaten verbreitet ist.
"Ein Kind, das auf einer isolierten Insel ohne sozialen Kontakt aufwachsen würde, hätte als Erwachsener nicht mehr Geist als ein Affe. Wir Menschen sind dafür gemacht, die Köpfe zusammenzustecken." Zitat Michael Tomasello
| Das menschliche Selbstbewusstsein existiere nicht für sich allein, behauptet Michael Tomasello, der Leiter der Abteilung Entwicklungspsychologie. Es sei wesentlich das Produkt der Interaktion mit anderen. Genau in diesem Punkt unterscheiden sich Menschen grundlegend von ihren nächsten Verwandten, den Schimpansen, Orang-Utans oder Gorillas. Das zeigen ausgeklügelte Studien mit jungen Menschenaffen, die ebenfalls am Leipziger MPI laufen. Die Entwicklungspsychologen Josep Call und Esther Herrmann etwa verglichen 2007 die Fähigkeiten zweieinhalbjähriger Kinder mit denen von jungen Schimpansen . Solange motorische Fähigkeiten geprüft wurden, hatten die Affen die Nase vorn. Doch in Aufgaben, die soziale Kognition erforderten, drehte sich der Befund um: In diesem Punkt sind Menschen- den Affenkindern haushoch überlegen. "Da sind sie von Anfang an sehr viel besser", sagt Josep Call.

Quelle Zeit Online weiterlesen auf:

zeit.de/zeit-wissen/2012/02/Mensch-Individuum-Selbstbewusstsein/seite-2

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Sozialkompetenzen

Sozialkompetenzen umfassen die Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten, die notwendig sind, um in gesellschaftlichen und politischen Bereichen urteils- und handlungsfähig zu sein, wie z.B. Kommunikationsfähigkeit, Konflikt- und Kooperationsfähigkeit, Teamfähigkeit usw.

In diesem Begriff sind natürlich viele Einzelkompetenzen enthalten, die wir auch als Softskills bezeichnen.

Die meistgenannten Merkmale sozialer Kompetenz sind allerdings Eigenschaften, wie:

· Verlässlichkeit

· Glaubwürdigkeit

· Einfühlungsvermögen

· Toleranz

· Belastbarkeit

· Frustrationstoleranz

· Kritikfähigkeit

· Lernbereitschaft

· Durchsetzungsstärke

Sozialkompetenz gliedert sich in 4 Felder:

1. Umgang mit sich selbst

2. Umgang mit anderen

3. Zusammenarbeit

4. Menschenführung


Das breite Spektrum von Themen, was schwerlich dem einzelnen Individuum gerecht werden kann, braucht kontinuierliches Lernen und Anpassung an die jeweilige Situation. Jeder von uns hat ganz spezifische Aufgabenfelder.

Deshalb lege ich besonderen Wert auf die Grundlagen. Immer wieder, betone ich wie wichtig es ist, sich nicht von der Vielzahl der Methoden und Ideen verwirren zu lassen, sondern die wesentlichen Grundlagen im eigenen Lernprozess zu entwickeln und zu wiederholen.

Welche meine ich im Speziellen damit?

· Kommunikation: Achtsame und gewaltfreie Kommunikation, Rhetorik

· Haltung und Einstellung: Werte, Ethik, Empathie und Mitgefühl

· Reflexionsfähigkeit: Fragen, Querdenken, Kritikfähigkeit

· Weiterbildung: lebenslanges Lernen, Gelehrtheit, Selbstkultivierung


Die Zusammenarbeit mit anderen scheitert oft an Kleinigkeiten: Stress, Missverständnisse oder persönliche Befindlichkeiten. Zehn Tipps, wie wir daran arbeiten können, das besser zu machen:

1. Konkurrenzkampf vermeiden. Jeder steht unter Erfolgsdruck. Machen Sie sich und allen Mitgliedern des Teams klar, dass man nur zum Erfolg kommt, wenn man an einem Strang zieht, statt gegeneinander zu arbeiten.

2. Nicht kuscheln Aber: Teammitglieder müssen sich nicht unbedingt lieben, um effizient zusammenzuarbeiten. Biedern Sie sich aber auch nicht zu sehr an.

3. Kompromisse eingehen und Alternativen suchen. Jeder sollte im Team Kompromiss machen – die Motivation leidet, wenn einer sich durchsetzt und alle grollend mitziehen!

4. Grenzen setzen. Machen Sie klar, wo Ihre Grenzen sind: Sagen Sie klar und sachlich Nein, wenn Ihnen etwas absolut nicht passt, aber zeigen Sie sich auch kompromissbereit.

5. Neu im Team? Sie sind neu im Team? Dann warten Sie erstmal ab, wie die Rollen verteilt sind.

6. Plötzlich Führungskraft? Als ehemaliges Teammitglied sind Sie plötzlich Führungskraft geworden und sollen den anderen sagen, wo es langgeht? Haben Sie etwas Geduld, bis sich die anderen an die neue Rolle gewöhnt haben und akzeptieren Sie Vorbehalte!

7. Aufgaben richtig verteilen. Jeder hat sein Spezialgebiet – und ein Team arbeitet am besten, wenn jeder das macht, was er am besten kann. Sind Ziele konkret formuliert, abgestimmt und erreichbar?

8. Selbstmarketing. Tue gutes und rede darüber. Stellen Sie auch Team ihr Licht nicht unter den Scheffel, sondern stellen Sie klar, was Sie leisten.




In Sanskrit gibt es einen Vers in der Maha Upanishad der lautet:

Vasudaiva Kutumbakam. „Die Welt ist eine Familie“.


Der Text stammt aus einer Zeit von 1200 - 1000 v. Chr. und ist in der Eingangshalle des Parlaments von Indien eingraviert. Die Essenz dieses Satzes bedeutet, dass wir gemeinsam auf dieser Erde leben, als Gemeinschaft, als Familie, als Team. Dieser uralte Leitsatz sollte jedem Demokraten in seinem täglichen Wirken bewusst ein.

Wer Zusammenarbeit unter Beweis stellen möchte, hat mit dieser kreativen Gruppenübung bestimmt eine besondere Herausforderung.

Der Marshmallow-Effekt

Dass es klug ist, Vernunft und Intuition willentlich auszubalancieren, ist natürlich keine allzu neue Erkenntnis. Menschen, die das nicht können, fühlen sich oft wie Getriebene ihres Instinkts. Aus diversen Studien ist zudem bekannt, dass starke Gefühle das logische Denken, die Wahrnehmung der Gefühle anderer und sogar die eigenen Sprachfähigkeiten blockieren können.

Jeder kennt das: Wenn man erst einmal vor Rage schnaubt, fehlen einem die Worte.

Empathie dagegen ist auch eine mentale Stärke im Berufsleben, die den Schwerpunkt der vielbeschworenen Sozialkompetenz bildet. Empathische Menschen haben mehr und bessere Beziehungen, sind leichter in der Lage Kompromisse einzugehen und finden schneller Zugang zu anderen.
Marshmallow Challenge: Wie gut ist Ihr Team?

Immer wieder bescheinigen Studien, dass Menschen, wenn sie versuchen Gruppenentscheidungen zu treffen, die meiste Zeit damit verbringen, anderen Dinge zu erzählen, die schon alle wissen. Kaum einer ist bereit, neue Aspekte einzubringen oder Informationen zu teilen, die nur er oder sie besitzt. Und dabei ist es völlig unerheblich, ob diese Teams nach einem neuen Mitarbeiter, dem besten Investment oder nach einem Schuldigen suchen. Das Ergebnis ist in allen Fällen dasselbe: Mittelmaß – und miese Entscheidungen.

Nun gibt es dazu ein ebenso faszinierendes wie kreatives Spiel: die sogenannte Marshmallow Challenge, bei der einzelne Teams aus Spaghetti einen Turm bauen sollen.

Was aber wirklich dabei passiert, ist: Sie können auf diese Weise ebenso einen subtilen Testlauf absolvieren, wie gut Ihr Team zusammenarbeitet, bevor Sie es an ein echtes Projekt lassen.

Die Regeln der Marshmallow-Challenge sind zudem simpel...

Jedes Team bekommt:

· 20 Spaghetti

· 1 Rolle Klebeband

· 1 Rolle Bindfaden

· 1 Marshmallow

Ziel ist es, binnen 18 Minuten mit den Spaghetti den höchstmöglichen, freistehenden Turm zu bauen auf dessen Spitze der Marshmallow stecken muss.

Keine allzu schwere Aufgabe, sollte man meinen. Und üblicherweise beginnen die Teams auch sofort damit, zu kollaborieren: Sie diskutieren diverse Bauarten, planen das Konstrukt und beginnen schließlich damit, einen solchen Spaghetti-Turm zu erschaffen, bis 18 Minuten später – Ta-da! – der Turm steht und jemand triumphal den Marshmallow oben aufsteckt. Was aber mehrheitlich passiert, ist, dass sich das Ta-da!-Erlebnis in eine Oh-Oh!-Krise verwandelt und der Turm zusammenbricht.

Wie sich bei diversen Experimenten mit der Marshmallow Challenge zeigte, waren die besten Teams ausgerechnet Kindergartenkinder.

Die Gründe:

· Zu keinem Zeitpunkt versuchte eines der Kinder, CEO von Spaghetti Inc. zu werden. Eitle und Kräfte zehrende Rivalitätskämpfe fielen damit weg.

· Erwachsene sind üblicherweise darauf trainiert, die einzig richtige Lösung zu finden. Wenn sie dann aber den Marshmallow auf die Spitze piksten und die ganze Konstruktion zusammenbrach, hatten sie keine Zeit mehr, eine neue zu bauen – und erleben eine klassische Krise. Die Kindergartenkinder dagegen begannen einfach mit einer Marshmallow-Spaghetti-Konbination und bauten darauf basierend Prototypen – einen um den anderen. Immer mit dem Marshmallow oben auf. So verbesserten sie ständig ihre Konstruktion, erlebten Erfolge und Irrtümer, hatten am Ende die ungewöhnlichsten Bauwerke – aber eben auch solche, die aufrecht standen. Und natürlich bekam jeder im Kinder-Team unmittelbar Feedback darüber, was funktionierte und was nicht.

Auch das haben die Initiatoren um Tom Wujec, einem eifrigen Anwender der Marshmallow-Challenge, gemessen:

· Der Durchschnitt kommt auf eine Bauwerkshöhe von 50 Zentimetern.

· Business-School-Absolventen erreichen im Schnitt nur 25 Zentimeter.

· Anwälte schaffen immerhin schon eine Höhe von rund 40 Zentimetern.

· CEOs konstruieren im Schnitt 60 Zentimeter-Bauwerke.

· Kindergartenkinder bauen bis zu 75 Zentimeter hoch.

· Teams mit nur einem CEO werden sogar noch besser: rund 80 Zentimeter.

· Am höchsten aber bauen Ingenieure und Architekten - bis zu einem Meter hoch (wenn sie vorher nicht scheitern).

Bemerkenswert ist zudem, was passierte, als Tom Wujec zehn Teams aus Design-Studenten zu einem Wettkampf aufforderte und dem besten davon einen Preis von 10.000 Dollar versprach: nichts.

Kein Team erschuf einen haltbaren Turm – im Gegensatz zu den zehn Teams, die ohne Belohnung immerhin ein paar Bauwerke zustande brachten.

Als man wiederum denselben Teams vier Monate später dieselbe Aufgabe noch einmal stellte, waren fast alle erfolgreich: Sie hatten erkannt, wie wichtig es ist, miteinander zu arbeiten und obendrein über Prototypen einen standfesten Turm zu entwickeln.

Quelle: karrierebibel.de/der-marshmallow-test/

Fazit:


Wenn es den Affen möglich ist, strategisch zusammenzuarbeiten, dann sollten Politiker, Wähler, Ehrenamtliche und die Gesellschaft gleichermaßen lernen und verstehen, welche gewaltigen Chancen und Dimensionen in Teamarbeit, Kollaborationen und Netzwerken stecken.



„Durch lernen in der Gemeinschaft, erkennen wir, dass wir nicht geboren wurden, um mächtig und einflussreich zu werden. Vielmehr leben wir, um einen Beitrag zum Wohle der Allgemeinheit zu leisten und wie wir einen abhebenden Unterschied im Leben anderer machen können.“ © Joachim Nusch

Mittwoch, 22. November 2017

Koalition mit sich selbst



"Wer in Koalition mit anderen gehen möchte, sollte zunächst mit sich selbst koalieren."


© Joachim Nusch


| Es war einmal eine Puppe aus Salz. Immer war sie auf der Suche. Fragte man sie, was sie denn finden wolle, antwortete sie: „ich weiß es nicht genau“. Tausende von Kilometern reiste sie auf ihrer Suche durch das Land, bis sie plötzlich vorm Meer stand. So etwas hatte sie noch nie gesehen, diese Wellen, diese Wassermassen.
„Wer bist Du?“, fragte die Puppe das Meer, und es antwortete: „Komm hinein und sieh selbst“. Also watete die Puppe ins Wasser. Mit jedem Schritt löste sie sich weiter auf. Als nur noch der letzte Rest von ihr übrig war, rief sie: „Ja, nun weiß ich, wer ich bin!“ (Anthony de Mello) |


Change begins within.


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Dienstag, 21. November 2017





"Gute Nachrichten für die Demokratie" - mit diesem Satz wirbt eine deutsche Tageszeitung in ihrer aktuellen Kampagne. Sie soll zeigen, dass Tageszeitungen wichtige Säulen der freiheitlichen Gesellschaft sind.

„Wenn das freie Wort Gehör findet, die Wahrheit zu ihrem Recht kommt und die Lüge enttarnt wird. Wenn Zusammenhänge aufgedeckt werden und unbequemes ohne Furcht ausgesprochen werden kann. Wenn die Mächtigen kritisierte werden und die Schwachen eine Stimme bekommen. Wenn all das möglich ist, Tag für Tag, dann sind das gute Nachrichten für die Demokratie.“ Quelle: WuV

Für mich gehören das regelmäßige Lesen gut recherchierter Artikel, gute Bücher und das Hören von Podcast und TED Konferenzen, hohe Allgemeinbildung unbedingt zu einem Fundament der demokratischen und politischen Weiterbildung.

Gemeinschaftlich, friedliches Zusammenleben basiert für mich auf dem Verständnis, Zusammenhänge im politischen Geschehen zu erkennen, Toleranz, Respekt, Empathie und Kritikfähigkeit zu entwickeln und zu stärken und auf diese Art und Weise zur Herausbildung und Weiterentwicklung von aktiver Bürgerschaft, gesellschaftlicher Partizipation und politischer Beteiligung beizutragen. Diese Prinzipien gehen in unserer Zeit immer mehr verloren und müssen mehr in den Vordergrund gebracht werden.

Deutschland und unsere Demokratie muss wieder eine „LO“ werden. Eine lernende Organisation (LO) bezeichnet eine anpassungsfähige, auf äußere und innere Reize reagierende Organisation, die höchsten Ansprüchen gerecht wird.

Nur so können wir gewährleisten, dass der Grad der Lernfähigkeit unserer Nation und ihre Organisationsintelligenz erhalten bleibt!

Nur so werden wir die Fundamente der Demokratie, der Freiheit und des Friedens stärken können!

Darin liegen nachhaltige Lösungsansätze und gute Nachrichten für die Demokratie.




Joachim Nusch


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Donnerstag, 6. April 2017

Dafür trete ich ein Sozialdemokratie






Offener Brief von Joachim Nusch


Es war ein langer Weg, ein langer Prozess. Ich bin seit 1. Februar Mitglied der SPD.

Ich, der als moderner Querdenker niemals in eine Partei eintreten wollte. Der sich aber immer für den Frieden in der Welt, für eine ganzheitlich moderne Bildung, Chancengleichheit, Gerechtigkeit, Zukunftssicherung, dem Zukunftsbild einer idealen Gesellschaft und für sozialen Frieden eingesetzt hat. Bei dem der Mensch immer im Mittelpunkt steht. Der immer viel Interesse für Politik hatte, der bei den Gründungveranstaltungen der Grünen im Juli 1978 mit Herbert Gruhl in Hamburg dabei war, sich für interkulturelle und interreligiöse Projekte, für Bildung, Empowerment, Autonomie und Selbstbestimmung im Leben von Menschen, Mitarbeitermotivation in Unternehmen, für Komplementärmedizin, für alte Philosophien und Wissenschaften wie Ayurveda und Yoga eingesetzt hat. Der als Mann der ersten Stunde den Mittelstand ins Internet schickte, die Vision von Lernen 4.0 , E & B-Learning und Webinars verfolgte und von den Anfängen der MediaMit, 1995 neue Medien für den Mittelstand geprägt hat und mit Klaus Lennartz, dem DIHT und der IHK Köln erste Projekte in Köln und im Rhein-Erftkreis realisiert hat, Mitglied der NRW Task-Force Telearbeit und Telekooperation war. Der in vielen Ländern in Friedensprojekten mit NGOs zusammen gearbeitet hat. Der den Mauerfall in der Nacht am 9. 11.1989 vor Ort in Berlin erlebt hat, der sich für Ethik und Kultur in Unternehmen, für gutes Leben, Fortschritt und soziale Sicherheit eingesetzt hat, der sich immer als unabhängig bezeichnet hat, ist jetzt der SPD beigetreten.

Ich stehe durchaus diesen schwerfälligen Konstrukten von gewaschenen und verkrusteten Parteien und Verwaltungen sehr kritisch gegenüber (und werde das auch in Zukunft so halten).
Dennoch habe ich mich schon sehr früh für den Menschen entschieden. Für die Entwicklung von Sozialkompetenz, Bildung, Gewaltfreiheit, für Humanismus, Menschenrechte, Demokratie und globales Miteinander. Für den Dialog, für Frieden.

Im Grund genommen folge ich diesen Gedanken schon mein ganzes Lebens lang und kann nur eine Politik begrüßen und unterstützen, wo der Mensch, jeder einzelne Mensch, im Mittelpunkt des Handelns und der Empathie steht, wo der einzelne Mensch Respekt bekommt und seine Anliegen ernst genommen werden.

Vielleicht lag es am sonntäglich stattfindenden internationalen Frühschoppen mit Werner Höfer, den ich in meiner Jugend bei meinen Großeltern in Köln-Lövenich am Bildschirm verfolgen musste und der mir damalige politische Diskussionsthemen vermittelte.

Vielleicht haben mich die innerfamiliären politischen Diskussionen zwischen CDU, FDP und SPD Vertretern der Familie und Streitgespräche auch zögerlich gemacht. Eine gesunde Streit-, und Dialogkultur gab es damals nicht. Die einzelnen Meinungen wurden „laut“, emotional vorgetragen und Meinungsmauern aufgebaut.

Ich habe es mir nicht leicht gemacht zu entscheiden und folge heute meinem Gewissen. Und ich denke in diesen Zeiten, in denen gewissermaßen alles auf dem Spiel steht, sollten wir Farbe bekennen.

Über viele Jahre habe ich die politische Landkarte im In-, und Ausland beobachtet, war in Parteiversammlungen, Ratssitzungen, habe Programme gelesen, war anwesend in Landtagssitzungen und habe mich ehrenamtlich engagiert.

Viele Menschen haben mich durch ihre Texte, aber auch durch ihren Einsatz für die Gesellschaft und für soziale Gerechtigkeit inspiriert.

Dazu gehören folgende Beispiele:

Edmund Burke, Wilhelm Liebknecht, Konrad Adenauer, Willy Brandt, Marshall B. Rosenberg, Mutter Teresa, der Begründer von GFK und Mahatma Gandhi, Pazifist und Kämpfer für Menschenrechte, Gewaltfreiheit (AHIMSA) und ein soziales Wirtschaftssystem, Sri Narendra Modi führt in diesem Sinne seine politische Arbeit in Indien, im größten Land der Demokratie mit knapp 1.4 Milliarden Bürgern weiter. Darüber hinaus Seneca, Aristoteles, Konfuzius, Varahamihira, Shankara, Patanjali, Platon, Francesco Petrarca, Goethe, Papst Franziskus.
Nelson Mandela. Neben Mahatma Gandhi, Aung San Suu Kyi oder Martin Luther King, gilt Nelson Mandela als herausragender Vertreter im Freiheitskampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit.

Durch sein unerschütterliches Festhalten an der südafrikanischen Lebensphilosophie der Gewaltlosigkeit, Ubuntu, trug er maßgeblich dazu bei, Menschen und Land zu befrieden. Ubuntu wird im alltäglichen Leben aus afrikanischen Überlieferungen heraus praktiziert. Das Wort Ubuntu bedeutet in etwa „Menschlichkeit“, „Nächstenliebe“ und „Gemeinsinn“ sowie die Erfahrung und das Bewusstsein, dass wir selbst Teil eines Ganzen ist.

„Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum — besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“ Willy Brandt

Inspiration und Erweiterung meines Horizonts gab mir auch der indische Denker Vivekananda, der ebenso Mutter Teresa (Heilige Teresa von Kalkutta) beflügelte. Für mich war es ein großes Geschenk und eine bewegende Erfahrung, die Gemeinde und die Kirche von Mutter Teresa in Kalkutta besuchen zu dürfen. Swami Vivekananda war ein hinduistischer Mönch, Geistlicher und Gelehrter. Vivekananda sprach 1893 in Chicago als erster Hindu vor dem Weltparlament der Religionen und initiierte den Prozess globaler interkultureller und interreligiöser Kommunikation.

Wofür trete ich ein?
Wie soll unser Land in Zukunft aussehen?
Wir haben die Wahlfreiheit. Wollen wir, dass es anders wird?

Ich setze mich ein für Freiheit, Demokratie, Dialog, Gerechtigkeit und Miteinander, wenn wir auch in Zukunft unsere sozialen Bedürfnisse, individuellen Bedürfnisse und das Recht auf Selbstverwirklichung beibehalten und ausbauen wollen.


"Es gibt eine Grenze, wo Zurückhaltung aufhört, eine Tugend zu sein." Edmund Burke

Es ist an der Zeit aus der stillen Mehrheitsgesellschaft herauszutreten und einzutreten für:

  • Gerechtigkeit
  • Zusammenhalt
  • soziales Miteinander
  • Respekt
  • Würde
  • fortschrittliche Bildung und zeitgerechtes Lernen
  • mitmenschliche Kommunikation
  • Gerechtigkeit
  • Demokratie
  • Dialog
  • Ethik
  • Frieden

Es ist an der Zeit, die kollektive Zurückhaltung aufzugeben.


Meine Stimme für Vernunft. Dafür trete ich ein.

Ich habe mich entschieden Farbe zu bekennen, obwohl meine Ausrichtung schon lange bekannt ist. Sozial, links von der Mitte und gewaltfrei. In einer Zeit, wo alles auf den etablierten Parteien herumhackt, wo vieles verroht, die Sprache immer aggressiver und emotionaler wird, Sozialkompetenz Mangelware ist, Demokratie in Gefahr erscheint, Rechtspopulismus gewachsene Werte mit Füssen tritt, Angst um sich greift, bei alledem sich hier niemand ernsthaft weder in Lebensgefahr befindet noch in Situationen leben muss, wie ich sie im Iran, in den Philippinen, oder Südamerika erlebt habe, wie es in Syrien, Somalia und Myanmar passiert. Weiterhin gehört Deutschland im Ranking immer noch zur Gruppe der 20 friedlichsten Länder weltweit nach dem Global Peace Index 2016.

Doch es gibt Grund zur Besorgnis. Sylvester in Köln, München, Berlin, London, Brüssel, Paris, Drohungen gegen Einkaufszentren in Essen und Oberhausen, Morddrohungen gegen Politiker und Bürger, Bespitzelungen gegen deutsche und türkische Mitbürger, blindwütige und maßlose Beschuldigungen, Hasskampagnen im Internet, Angstmache, Massenschlägereien, Rockerkriege, flüchtlingsfeindliche Angriffe, Brandanschläge, ein Anschlag mit Steinen und Farben auf ein SPD-Bürgerbüro in Köln. Die Stimmung in unserem Land kippt.

Es gibt so viel Gutes in unserem Land und doch müssen wir uns fragen, was in aller Welt ist in unserem Land passiert? Was ist in manchen Köpfen los?

Ich will versuchen, dies mit dem Schreiben von Dirk Neubauer zu erläutern, der das Thema treffend beschreibt und dem ich zustimmen kann:

| "Seit dreieinhalb Jahren bin ich Bürgermeister unserer Stadt. Und dies bin ich wirklich gern. Auch wenn dies nicht immer – und insbesondere während der heißen Zeit der Flüchtlingswelle – ein Spaß ist. Seit dieser Zeit bin ich Bestandteil des Systems. Ein Etablierter im Klassische Sinne, denn ich werde vom Staat bezahlt. Von jenem Staat, der wir alle sind und der jetzt mehr und mehr ins Rutschen kommt. Durch Stimmungsmache, die – wie im Fall meines OB-Kollegen Dirk Hilbert – auch gerne mit Morddrohungen ihren Abschluss findet. Und hier sind wie bei einem ersten, sehr maßgeblichen Grund angekommen. Die Stimmung in unserem Land. Dieses „die da oben“, was unbestimmt durch unsere Wohlhabenheit wabert. Und ja, ich sage Wohlhabenheit, denn gemessen am Rest der Welt leben wir auch wenn es uns schlecht geht weit über dem, was Menschen sonst ihren Alltag nennen.

Und immer mehr wächst aus seltsamen, absenderlosen Verheißungen von vermeintlich „einfachen Lösungen“ für komplexe Themen das Gefühl, man könne das System von innen heraus nicht ändern und es brauche endlich eine neue Volksstimme. Doch das ist falsch. Keine AfD und kein Pegida löst irgendetwas, was andere nicht auch lösen könnten. Und es gibt viel mehr Gutes in unserem Land als wir wahrnehmen. Streng genommen ging es uns noch nie so gut wie jetzt. Doch noch nie war die Stimmung so trübe. Das hat Gründe. Darüber muss man reden. Dafür muss man aber auch eintreten. Denn vielmehr geht es darum, dass Menschen sich einbringen und etwas tun. Und darum, dass auch die Adressaten dieser Botschaften im System dies erkennen. Das haben wir verlernt. Beide Seiten. Auch wenn jedem klar ist, dass dies der Schlüssel für Lösungen ist. Nichts anderes. Ja, wir sind komplex, schwierig und an vielen Ecken verkrustet.

Ja, das stört auch mich gewaltig, denn dies bestimmt auch meine Arbeit. Dreieinhalb Jahre haben wir gebraucht, viele Ideen vom Gedanken bis zur Umsetzung zu bringen. In vielen Fällen zu viel Zeit. Doch dies zu ändern, braucht es Menschen, die das wollen. Und kein unbestimmtes System, dessen Ausprägung ich mir nicht vorstellen möchte. Und so war der erste Grund, mich einer jener „etablierten“ Parteien anzuschließen, um auf diesem Weg Veränderung mit zu gestalten. Und ja, Demokratie ist oft „nur“ Kompromiss. Aber dies ist nichts Schlechtes. Und für mich alternativlos. Deshalb will ich zeigen, dass man gestalten kann. Mittun im System. Damit Demokratie funktioniert. Denn diese möchte ich gerne bewahren.

Der zweite Grund ist, was ich selber denke und fühle. Wer meine Wortmeldungen kennt weiß, dass mein Herz schon immer links von der Mitte zuhause ist. Und damit ist es eigentlich eine fast private Entscheidung, auch wenn dies als Bürgermeister natürlich nicht funktioniert. Ich will damit eigentlich nur sagen, dass sich an meinem Tun nichts ändern wird. Ich arbeite für unsere Stadt. Für uns hier. Für kein Programm, es sei denn, wir machen dieses selber.

Es soll eher begründen, warum es am Ende die SPD war, die mich bewegt hat und das dies kein Statement für die Stadt selbst, sondern ein persönliches ist. Ich habe seit ungefähr eineinhalb Jahren ganz bewusst zahllose Parteiveranstaltungen besucht um zu hören, wer wofür steht und welche Köpfe was verantworten. Und wir haben viele Probleme bis nach Dresden tragen müssen, um Lösungen zu finden. Dabei habe ich seitens der SPD festgestellt, dass hier immer Türen offen waren. Und das es interessiert hat, was uns bewegt.

Dies gab es sonst nur bei einer einzigen Ausnahme: Bei unserer CDU-Bundestagsabgeordneten Veronica Bellmann, deren Arbeit ich sehr schätze. Auch und gerade weil wir inhaltlich oft weit auseinander lagen, dies auch öffentlich austrugen. In der Sache aber sie immer da war, wenn wir Hilfe brauchten. Trotz aller Differenzen. Das – so denke ich- wird sich jetzt auch nicht ändern, denn ich bleibe ich, womit wohl auch die SPD leben muss. Fürchte ich.

Der letzte und nicht unerhebliche Grund sind natürlich auch Personen. Zum einen der Wechsel an der Spitze ganz oben der alten Tante SPD, der ein klares Bekenntnis zu Europa beinhaltet und ein „heute so und morgen so“ des Vorgängers hoffentlich vergessen macht. Und Europa ist nichts Schlechtes. Im Gegenteil. Es war und ist eine friedenssichernde Maßnahme. „|


Soweit Dirk Neubauer. Im Jahr 2013 als Parteiloser gewählte Bürgermeister von Augustusburg in Sachsen. -


Ich bin genauso wie Martin Schulz im Dezember 1955 geboren. Wir haben ein Land mit Wachstum erlebt. Es ging immer weiter nach oben. Alles schien für unsere Eltern möglich.
Wer erinnert sich noch an als das Frauenwahlrecht in der Schweiz eingeführt wurde? (1990 vor erst 27 Jahren im Halbkanton Appenzell-Innerrhoden, Schweiz).
Am 8. März war der internationale Frauentag. Im Mittelpunkt steht dabei die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Ein solcher Tag soll den Fokus auf spezielle Probleme und Themen lenken, die global von Bedeutung sind. Das muss erhalten und ausgebaut werden. Was wir in Europa erreicht haben, ist in vielen anderen Ländern Afrikas, im vorderen Orient und Asiens noch in weiter Ferne.

Jetzt ziehen gefährliche Wolken am Himmel auf, die das Lebenswerk unserer Eltern zerstören können. Und ich weiß, dass Die SPD gegen halten kann, gegen die Feinde der Freiheit und Demokratie.

Ihr habt in der SPD den entschiedensten Gegner, den man in diesem Land haben kann.“ Martin Schulz

Ich verstehe, was Unfreiheit bedeutet. Für mich sind freiheitliche Grundrechte deshalb heilig. In unserem Land gibt es keine Bespiele wie in der Türkei, wo ein Welt“-Korrespondent Deniz Yücel als so genannter und frei willkürlich benannter Spion verhaftet und angeklagt wird. Eine Form und Auslegung der Demokratie, die zu wünschen übrig lässt.
Ich habe Chancen bekommen und Niederlagen erleben müssen. Aber ich hatte es auch selbst in der Hand. Und ich darf denken, querdenken, mich äußern, mich frei bewegen, eine eigene Meinung haben und darüber sprechen.

Wie im Übrigen alle Menschen in diesem Land und Kontinent, gleich welcher Sprache, Herkunft, Hautfarbe, Religion, Weltbildes oder Zugehörigkeit einer Minderheit, solange wir uns an Grundregeln halten und andere respektieren, ganz im Sinne des Satzes:


„Meine Freiheit endet dort wo die Freiheit des anderen beginnt.“

Toleranz hört da auf, wo beim Schuss während eines Elfmeterschießens plötzlich der Torwart sein Smartphone in die Hand nimmt und eine Selfie macht. Respekt, Dialog, Achtung und soziales Miteinander braucht viel Engagement und konstruktives Miteinander.

Keine Menschenfeindlichkeit, Ausgrenzung oder Herabsetzung von Schwächeren. Es ist ein Drahtseilakt in der Demokratie Farbe zu bekennen, sich für etwas einzusetzen, klare Positionen zu beziehen, was wollen wir, was wollen wir nicht, aber auch klar Nein zu sagen zu Fremdenfeindlichkeit, Ignoranz, Ungerechtigkeit. Auch das braucht Kraft und Solidarität.
Auch wenn derzeit vieles im Argen liegt, so können wir es gemeinsam nur besser machen.

Und das kommt von machen, gemeinsam mitgestalten. Nicht von reaktionären Kommentaren, die zu keinen Lösungen beitragen. Demokratie hängt nicht alleine von den Eckpfeilern der politischen Führung ab, sondern von all denjenigen, die das Fundament bilden. Von jedem einzelnen Bürger des Staates. Von uns allen.

Allen, die mich weiterhin bei meiner Arbeit unterstützen, danke ich schon jetzt dafür. Alle, die vielleicht irritiert sind möchte ich dazu ermuntern, mich weiterhin zu unterstützen. Ich bin ich. Und wer mich kennt weiß, dass es deshalb in dieser Zeit für mich unvermeidlich war, Farbe zu bekennen, verbunden mit dem Appell an alle, auch Farbe zu bekennen.

2017 ist ein wichtiges Jahr. Geht wählen und engagiert Euch aktiv in einer Partei, die für Eure Interessen, Werte und Ziele eintritt. Vielleicht auch bei der SPD. Macht mit. Ladet Eure Freunde und Nachbarn ein. Gemeinsam sind wir stark.


https://mitgliedwerden.spd.de/eintritt

https://www.spd.de/kampa17start/

https://www.facebook.com/joachimnuschde/

https://www.facebook.com/derspeaker/



Herzliche Grüße


Joachim Nusch



#nrwir #SPD #Demokratie #Frieden #Gewaltlosigkeit #Integration #Politik #Ethik

Montag, 13. März 2017

Ein gesunder Wettbewerb lebt von Phantasie


"Ein gesunder Wettbewerb lebt nicht vom Kampf sondern von kreativer Vielfalt, regt die Phantasie an und aktiviert unsere Lernbereitschaft."


© Joachim Nusch


#zitate #wettbewerbe #wahl #sprüche #bildung #zukunft #miteinander#reden #redner #coach #redenschreiber #mentalcoach


Dienstag, 24. Januar 2017

Der Esel im Brunnen



Eines Tages fiel ein Esel in einen tiefen Brunnen. Das Tier schrie fürchterlich, aber so sehr der Bauer und seine Nachbarn sich auch mühten, es gelang ihnen nicht, das Tier aus dem Schacht herauszuziehen. So beschloss der Bauer schweren Herzens,
den Esel sterben zu lassen. Weil der Esel alt war und der Schacht sowieso zugeschüttet werden sollte, schaufelten die Männer Abfälle und Erde in den Brunnen, um ihn gleich dort zu begraben. Der Esel ahnte, was geschehen sollte, und schrie noch lauter.

Nach einiger Zeit wurde es still im Brunnen. Die Männer schaufelten weiter.

Als der Bauer endlich hinab sah, wunderte er sich sehr:

Der Esel hatte etwas Erstaunliches getan.

Jede Schaufel voll Dreck, die auf seinem Fell gelandet war, hatte er abgeschüttelt und festgetrampelt. So kam er langsam immer höher, bis er aus eigener Kraft aus dem Loch steigen und davontrotten konnte.


Die Moral von der Geschichte:

Das alltägliche Leben überladet uns immer wieder mit viel Last, Ballast und unnötigen Aufgaben.

Wenn wir in der Lage sind, uns von den schweren Belastungen, Stress und Problemen frei zu machen, werden wir am Ende triumphieren und uns über die Ärgerlichkeiten, Sorgen und Nöte erheben.

Vielleicht begegnen wir Menschen, die uns Steine auf den Weg des Erfolges legen. Es hängt von uns ganz persönlich ab, was wir mit diesen Steinen machen. Eine Mauer bauen oder eine Brücke. Wir können alle Materialien einsetzen, wie der Esel in der Geschichte, eine Treppe bauen und vorangehen.

Auch wenn es manchmal schwer fällt, so kommt es immer darauf an, dass Licht am oberen Rand des Brunnens im Auge zu behalten und stetig weiter zu machen.

Manchmal können wir mit tiefer Meditation, ein paar Yogaübungen oder einer gut riechenden Tasse Tee etwas ausruhen und zur Besinnung kommen, um dann wieder kraftvoll weiter zu machen.


Wie schwierig am Ende jede Lebenssituation ist, oben am Himmel strahlen zu jeder Zeit die Sterne, die wir, wie tief auch immer wir in unsrem eigenen Brunnen sitzen, sehen können. Wenn wir nur wollen!

Joachim Nusch. More than a Speaker

www.joachim-nusch.de




Montag, 23. Januar 2017

Oft ist es besser zu schweigen




„Oft ist es besser zu schweigen, als nur die Anzahl schlechter Reden zu steigern. In manchen Fällen aber macht es Sinn aufzustehen und zu sprechen.“


#zitate #speaker #redner #joachimnusch

Mittwoch, 11. Januar 2017

Die Macht der Worte im interkulturellen Dialog des Friedens 18.01.2017




Veranstaltungseinladung 18. Januar 2017



Wir erleben eine nervöse Zeit. Eine aggressive Hass und Gesprächskultur macht sich breit. Überall nimmt die Zahl der Populisten zu. Drohungen, Beleidigungen, Gewalt und Angriffe sind keine Bagatelle mehr im Gemeinwesen. Betroffen sind alle Bevölkerungsgruppen, insbesondere Minderheiten und Andersdenkende. Die Gesellschaft ist gespalten!

Dem wollen wir entgegentreten!

Wir plädieren für eine friedliche Revolution der Macht der Worte und empfehlen wieder miteinander ins Gespräch zu kommen, statt weiter übereinander zu reden und aufeinander vorwurfsvoll los zu gehen.

Zuhören, Argumentieren und in Dialog treten lautet die Devise.

Das Mittel dazu ist das Wort und die Kunst der Kommunikation. Die Macht der Worte können den Frieden und das Verständnis unterstützen.

Die Veranstaltung am 18. Januar 2017 lädt ein, uraltes Wissen zu beleben und so im Gespräch Brücken zu bauen.

Humanismus, Aufklärung, Selbstbestimmung sind Bestandteil des Weltkulturerbes der Menschheit und einer offenen, dialogbereiten Gesellschaft. Einer Gesellschaft voller Neugier, Respekt, ohne Angst und Vorurteile. Eine globale Leitkultur, an der viele Kulturen, Menschen und Volksgruppen seit Generationen arbeiten. Was wir wieder lernen müssen ist die Anerkennung und Respekt gegenüber der anderen Meinung.

Bevor du sprichst, lasse deine Worte durch drei Tore schreiten. Beim ersten Tor frage: „Sind sie wahr?“ Am zweiten frage: „Sind sie notwendig?“ Am dritten Tor frage: „Sind sie freundlich?“

Dschalal ad-Din Muhammad Rumi


„Kein menschliches Zusammenleben ohne ein Weltethos der Nationen; kein Frieden unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen; kein Friede unter den Religionen ohne Dialog unter den Religionen.“

Hans Küng



Speaker/ Referenten:


Joachim Nusch - More than a Speaker

Experte für Werteorientierung, gesellschaftliche Veränderung und interkulturelle Kommunikation.



Einleitung und Ansprache: Die Macht der Worte im interkulturellen Dialog des Friedens.




Mert Yildiz - Integrationsmonologe

Titel: Warum wir anders miteinander reden müssen"




Serkan Yildiz, MBA, FCII

Titel: Sport als Form des Dialog



Gianni Johannes Jovanovic

Titel: Verantwortung - Die Macht des gesprochenen Wortes



Redner Henning Weyerstrass -Pädagoge, Mitglied des Vorstands der C.G. Jung Gesellschaft Köln e.V.

Titel: Wahrheit ? Was war das nochmal ?




Veranstaltung:

Datum: 18.01.2017

Uhrzeit: 19:30 Uhr bis 22:00 Uhr

Ort: Lutherkirche Südstadt, Martin Luther-Platz 2-4 50677 Köln



Organisation:


Evangelische Kirchengemeinde Köln

Martin Luther-Platz 2-4

50677 Köln


Südstadt-Leben e.V. Kultureller Förderverein der Lutherkirche

Martin-Luther-Platz 4

50677 Köln


Ikult- Interkultureller Dialog e.V.

Hansaring 68-70

50670 Köln

E-Mail: info@ikult.com



Forum Colonia für kulturelle Vielfalt e.V

Kalk-Mülheimer Str. 21-23

51103 Köln-Kalk

Tel.: 0221 - 946 523 20

E-Mail: vorstand@forumcolonia.de



Vedharma Verein - Interkulturelles Institut für Bildung, Frieden, Soziales und globales Miteinander (NGO/NPO)

Am Fließ 21

50181 Bedburg

Tel.: 023463 997366

E-Mail: info@vedhama.de