Mentaltrainer, Coach, Meditationsexperte, Leiter The Light of Varanasi, Vital Self Meditation. • Ayurveda • Yoga • Meditation • social and corporate Health • sustainable Development
Donnerstag, 26. November 2015
Mittwoch, 4. November 2015
Mein Beitrag und soziales Engagement zur Integration von Flüchtlingen
Kölner Vorbild zur Flüchtlings Integration
Unter der Leitung von Joachim Nusch entsteht in Köln das erste Ukulele Refugees Orchester. Musizieren mit Flüchtlingen. Gemeinsam mit lokalen Künstlern und Förderern entsteht ein Projekt der Integration für Flüchtlinge, so wie es die Kölner kennen und können.
Das Hilfsprojekt wurde von Joachim Nusch, Experte für Werteorientierung, gesellschaftliche Veränderung und interkulturelle Kommunikation, ins Leben gerufen. In Kooperation mit der Stadt Köln, dem DRK und anderen Hilfsorganisationen, hat Herr Nusch das Projekt gestartet, um gemeinsam mit Flüchtlingen und Bürgern, bekannten Künstlern und Musikern, ein Refugee Ukulele Orchester in Köln aufzubauen. Nachhaltige kulturelle Integration und musikalischer Austausch, der über die alltäglichen Situationen und Probleme der Einzelnen hinausgeht, schaffen einen weiteren Beitrag zur Sicherung der humanen Aufnahmepolitik von Deutschland.
Während eines Konzertbesuches der Musikgruppe Höhner in Köln, hatte Joachim Nusch diesen Sommer die Vision eines Ukulele Orchesters, welches die Integration der ankommenden Flüchtlinge fördert, Raum schafft um gewaltfrei miteinander zu kommunizieren, zu musizieren und eine gemeinsame Sprache zu finden.
Inspiriert durch die Aussage von Jake Shimabukuro, des zur Zeit weltbesten Ukulelespielers aus Hawaii: „Wenn jeder die Ukulele spielen würde, wäre die Welt ein besserer Ort“ hat Joachim Nusch, dem die Ukulele schon seit längerem ans Herzen gewachsen ist, seine Vision in Taten umgesetzt.
Joachim Nusch äußert sich weiter: „Ich liebe es, dass viele Menschen die Ukulele nicht als ernst zu nehmendes Instrument ansehen. Viele betrachten es eher als ein Spielzeug oder als eine Kindergitarre. Das ist gut so, denn somit lassen sich die Leute, vor allem vielleicht eher unmusikalische Menschen, nicht von dem Instrument einschüchtern und haben keine Angst davor, es in die Hand zu nehmen und einfach zu spielen. Ukulele spielen macht Spaß und ist einfach. Man muss es nur tun.“
So ist das Projekt des Ukukele Refugee Orchesters in Köln entstanden. Mittlerweile wird in einem Raum der Begegnung des Wohnheims für Flüchtlinge an der Koblenzer Straße einmal wöchentlich Ukulele gespielt.
Die Idee des Flüchtlings-Orchesters wird von vielen Seiten wohlwollend aufgenommen und findet breite Unterstützung. Jens Streifling von der Höhnerband ist Pate der Organisation. Bömmel Lückerath, von den Bläck Föss unterstützt die Idee musikalisch, Wilma Overbeck ist als Chororganisatorin und Pädagogin integriert, Sebastian Hässy, Dirigent der jungen Symphonie in Köln gibt seinen Beistand und Jürgen Roter, Ex-Oberbürgermeister der Stadt Köln, ist Schirmherr des Projektes Musik fürs Leben und Musizieren mit Flüchtlingen. Auch mit Tonger, Haus der Musik, sind Synergien entstanden. Das Ukulele Refugee Orchestra ist in das Sozialengagement von Tonger mit einbezogen.
Zunächst wird eine Kerngruppe von 10 bis 20 Flüchtlingen aufgebaut, welche sich jeweils in den Flüchtlingswohnheimen trifft und gemeinsam musiziert. Später soll ein multikulturelles Orchester von 100 bis 200 Mitspieler entstehen und an lokalen Benefiz Anlässen und in Konzerthallen auftreten. Das Angebot wir auch in Integrationsklassen und Lehrerfortbildungen vorgestellt und soll nachhaltige Bildung im Bereich Gesang, Teambildung, Sprechkunst und sprachliche Ausbildung fördern.
Gruppenarbeit mit Kindern und Erwachsenen baut den Kontakt zwischen Eltern und Mentoren auf, schafft Austausch zwischen Flüchtlingen und Bürgern. Gemeinsame Events und Veranstaltungen mit Flüchtlingen und der Bevölkerung im öffentlichen Raum (Bürgerzentren etc.)fördern insgesamt die Kommunikation zwischen Einheimischen und Flüchtlingen.
Die Unterrichtsstunden und Gruppentreffen werden von Ehrenamtlichen und Freiwilligen ohne Kosten und Honorar durchgeführt.
Ein weiteres Zitat von Joachim Nusch, beschreibend für seine Motivation, dieses Projekt zu lancieren: „Die universelle Sprache der Musik hebt Sprachbarrieren auf, fördert Empathie, entwickelt Sozialkompetenzen, schafft Begegnung von Nationen und Kulturen, stärkt den Zusammenhalt.“
Web: www.w-u-o.de
www.joachim-nusch.de
Montag, 26. Oktober 2015
Gewaltfreie und achtsame Kommunikation - Redeeinleitung
Redebeitrag von Joachim Nusch zum Thema achtsame und gewaltfreie Kommunikation.
Einführende Worte.
Inhaltsübersicht und Beschreibung der Rede.
- Was bedeutet Achtsamkeit und nachhaltige, gewaltfreie Kommunikation? Ist so etwas vereinbar mit den Aggressionen und angehäuften Ängsten in der Gesellschaft und unserer Kommunikationskultur?
- Wie kann dieses Thema dazu beitragen, mehr Verständnis und Respekt untereinander aufzubringen?
- Wie können wir ruhig, gelassen und achtsam kommunizieren, so dass unsere Zuhörer uns auch verstehen?
- Was bedeutet bedächtige und aufmerksame Verständigung?
- Wie wird menschliche Kommunikation und die Kunst des Sprechens in andern Kulturen verstanden?
Darüber werde ich sprechen.
Lassen Sie sich durch meine Rede inspirieren und ermuntern, dieses wertvolle Thema näher kennen zu lernen. Ich hoffe, wir sehen uns dann.
Joachim Nusch....more than a speaker
www.joachim-nusch.de
Experte für Wertorientierung, gesellschaftliche Veränderung und interkulturelle Kommunikation
Samstag, 24. Oktober 2015
Köln rüstet auf und bereitet sich auf einen schweren Tag vor.
Ich bin der Ansicht, dass es gut ist, dass Menschen Farbe bekennen und sich für ein gutes Miteinander und für menschliche Verbundenheit positionieren. Aber es braucht mehr als nur den Mund an einem Tag lauthals und auch aggressiv auf zu machen und die Arme jubelnd im kollektiven Taumel gegen rechts den Propagandisten auf den Kundgebungen der Bündnisse „Köln stellt sich quer“, „AG Arsch huh“ und „Köln gegen Rechts, nach oben zu reißen.
Eine klare Haltung wird augenscheinlich demonstriert, aber oft fehlt dann notwendiges Engagement im Anschluss. Wir erleben vielleicht einen wertvoller Versuch Einheit darzustellen und für etwas einzustehen. Jedoch zeigt das Ergebnis der vergangenen Jahre, angefangen 1992 über 2008 und 2012 bis zum morgigen Konzert und der Arsch huh Demo, dass es mehr braucht als nur laute Musik.
Bedauerlich ist, dass sich dennoch in Deutschland und immer mehr, schleichend eine ganz und gar unheilvolle Polarisierung entwickelt, wie wir nicht nur in der Diskussion zur Bewältigung der Flüchtlingskrise feststellen können. Eine immer lauter werdende fremdenfeindliche Hetze in unserem Land.
Angriffe auf ehrenamtliche Helfer – seit Wochen ist zu beobachten, wie das Klima immer mehr vergiftet wird und eine gewaltorientierte Sprache um sich greift. Überall. Die Zunahme dieser gewaltorientierten Kommunikation ist aus meiner Erfahrung schon seit Jahren zu beobachten. Im Sitzungssaal der Landesregierungen, in kommunalen Verbänden, Ratssitzungen, Vereinen oder in Unternehmen. Stress und Aggression nehmen fortwährend zu, was sich auch in unserer Sprachkultur ausdrückt. So ergeht es auch Menschen, die uns nah und vertraut sind.
Mehr und mehr werden viele von uns in einen Strudel zunehmender Angst und Aggressivität hineingezogen. Unser Frieden droht Schritt für Schritt in einem Sog von Hass und Gewalt unterzugehen.
Die Ursachen dafür kann man mit den Anti-Rechts Demos so nicht bekämpfen. Es braucht neue Leitbilder, ethisch, respektvolle Geisteshaltungen, die über ein heutiges noch im 18. Jahrhundert verankertem Bildungssystem hinausgehen und sowohl kognitive wie neurologische Prozesse beachten und höhere Bewusstseinsentwicklung und Werte etablieren.
Sozialkompetenz, Ethik, Moral, Werte und respektvolles gemeinschaftliches Verhalten, sind nicht eine Frage des Drills, der Konditionierung, der lauten Aufrufe, sondern einer reifen Persönlichkeit und hoch entwickelter psycho,-emotionaler Bewusstseinskompetenz.
Wo z. B. bilden sich die neuronalen Schaltkreise im Gehirn, die für Sozialkompetenz, kulturelle Intelligenz, soziale und emotionale Intelligenz oder wenn fehl entwickelt, Ignoranz wie auch Fremdenfeindlichkeit zuständig sind?
Im kompliziertesten Teil unseres Hirns, im so genannten präfrontalen Kortex. Der befindet sich direkt hinter der Stirn. Dort reift unser Selbstbild heran. Und damit auch der Antrieb, sich der Welt zuzuwenden. Handlungen zu planen, Impulse zu kontrollieren und Frustrationen auszuhalten. Das sollte in der frühen Kindheit bis zum Alter von etwa sechs Jahren geformt werden. Ausbilden können sich die dafür zuständigen Netzwerke im Frontallappen, aber nur unter der Voraussetzung, dass das Kind diese Erfahrungen macht.
Solche Erlebnisse hat ein Kind vor allem dann, wenn es sich mit Dingen beschäftigt, die es verstehen und gestalten kann. Aber das wird heute immer schwieriger und das zeigt mir eine gefährliche Fehlentwicklung für die Zukunft. Dieser Bereich verkümmert zunehmend durch unser heutiges Lebensmodell.
Wenn wir das nicht verstehen und mit Maßnahmen und Methoden gegenwirken, werden Demos wie Arsch huh jedes Wochenende stattfinden müssen, ohne Wirkung. Leider werden da wertvolle Energie, Ressourcen und Geld verpulvert.
Wollen wir gute Beziehungen untereinander und zu den Flüchtlingen aufbauen, brauchen wir viel persönliches Engagement in die richtige Richtung, mit geeigneten Methoden, Kraft, Durchhaltevermögen und Geduld.
Eine der wundervollsten Möglichkeiten eine Beziehung aufzubauen und Integration in einer Gruppe zu ermöglichen spielt dabei die Musik. Wir wissen heute zum Beispiel, dass Töne, Klänge unser Hirn positiv stimulieren. Das wussten schon alte buddhistische Mönche und vedische Brahmanen vor Urzeiten, die mit ihren mantrischen Gesängen, positive Veränderungen in der Gesellschaft herbeiführen konnten und die Gemüter, wenn sie einmal etwas aufgebracht waren besänftigen konnten.
„Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen.“
(Aristoteles)
Wenn wir Singen muss unser Hirn die Stimmbänder so virtuos modulieren, dass haargenau der richtige Ton rauskommt. Beim Spielen eines Instruments ist beinahe das ganze Gehirn gleichzeitig aktiv, insbesondere der visuelle, auditive und motorische Kortex.
Diese Stimulierung und durch Musik erzeugte Hirnaktivität ist gerade für Kinder in frühen Jahren die feinmotorischste Übung überhaupt, und damit eine Voraussetzung für alle späteren, hoch differenzierten Denkweisen, sowie für emotionale und soziale Intelligenz.
Mittlerweile ist es auch wissenschaftlich gesichert, dass sich besonders erfolgreiche Menschen, Führungskräfte und Künstler, neben ihrem Fachwissen durch ein hohes Maß an Emotionaler Intelligenz auszeichnen.
Die gute Botschaft: Die Kernkompetenzen der Emotionalen Intelligenz kann man auch durch kognitive Methoden, Achtsamkeitsübungen, Yoga und Meditation trainieren.
Meditation wird sich für Sie als eine der wertvollsten und wichtigsten Fähigkeiten erweisen, die Sie im Leben überhaut erwerben können. Kompetenz in Meditation verhilft Ihnen zu weit mehr als nur zu einer stressreduzierenden Entspannungsübung oder der Erweiterung Ihres Horizonts.
Meditation ist die Erziehung des Geistes schlechthin und in reinster Form. Also das Beste was Sie lernen können und eine Kernkompetenz für herausragende Leistungen im Leben. Kernkompetenzen setzen sich aus Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen zusammen. Ohne Zweifel gehört Meditation dazu.
Meditation bietet einen integrierten und einfachen Weg zu mehr persönlichem und beruflichem Glück und Erfolg. Sie unterstützt dabei die vertiefende Grundlage für emotionale Intelligenz. In der Stille liegt die Kraft.
Ich bin einmal gespannt, ob es zu diesen Ansätzen intelligente und lösungsorientierte Reden morgen in Köln gibt, oder weiterhin vergangenheitsorientiert reagiert wird.
Für meinen Teil engagiere ich mich im Umgang mit Flüchtlingen mit dem Refugee Ukulele Orchestra Projekt. (www.w-u-o.de) Musizieren mit Flüchtlingen.
Wenn wir Rassismus keine Chance geben wollen, müssen wir an der Wurzel beginnen.
Samstag, 17. Oktober 2015
Die Brüder sollen vereint sein
Ungarn schließt noch mehr Grenzen. Seperatismus in Katalonien. Keine Einigkeit in der Flüchtlingspolitik. Kleinstaaterei und fehlende Einheit überall. Europa driftet immer mehr auseinander.
Martín Fierro ist ein episches Gedicht aus dem Jahre 1872 des argentinischen Journalisten José Hernández. Der Gaucho Martin Fierro, ein Klassiker der Literatur Argentiniens, singt:
»Die Brüder sollen vereint sein, denn das ist das erste Gesetz. Sie sollen eine wahrhaftige Einheit wahren in guten wie in schwierigen Zeiten. Denn wenn sie untereinander streiten, werden die Feinde von draußen sie verschlingen.«
Doch schon ca 1000 Jahre vor Christus weisen die ältesten Texte der Menschheit im Rig Veda darauf hin, wie wichtig Einheit und Verbundenheit ist. Ohne Einheit wird es weder Fortschritt noch Wohlstand noch Frieden geben. Wie Martin Fierro singt:
....."Denn wenn sie untereinander streiten, werden die Feinde von draußen sie verschlingen".
In den Veden, im 10. Buch des Rig Vedas, heisst es in der Übersetzung aus dem Sanskrit:
10,191. Eintrachtslied
1. Alle Schätze, auch des hohen Herren, nimmst du, Bulle Agni, ganz in Beschlag. An der Stätte der Id wirst du entzündet. Bring uns die Schätze her!
2. Geht zusammen, verständiget euch! Eure Sinne sollen einträchtig sein, wie die Götter vor Zeiten einträchtig bei ihrem Opferanteil saßen.
3. Einig der Rat, einig die Versammlung, einig sei ihr Sinn, zusammenstimmend ihr Denken. Einträchtigen Rat rate ich euch an, mit einigem Opfer opfere ich für euch.
4. Einig sei euer Vorhaben, einig eure Herzen; einig soll euer Sinn sein, auf daß euch schönes Zusammenhalten sei!
Wird es nicht langsam Zeit, dass wir in der heutigen Generation, über solche Botschaften nicht nur nachdenken, sondern alles tun, um diese Ideale zu verwirklichen. Das wir die dafür notwenigen Grundlagen, Methoden und Prinzipien in unserer Bildungskultur, Kommunikationskultur und unseren geistigen Haltungen verankern ?
Mittwoch, 7. Oktober 2015
Gewaltfreie und achtsame Kommunikation
Redevorschau
In dieser Rede geht es um die Kunst zu Sprechen, der Achtsamkeit in der Kommunikation und eine wirkungsvolle, nachhaltige Rhetorik anzuwenden.Die Kunst zu sprechen besteht in:
- sprechen mit einem Minimum an Energieaufwand
- rechtem Sprechen
- harmonischen Sprechen
- freundlichem Sprechen
- kraftvollem Sprechen
- nützlichem Sprechen
- achtsames und souveränes Sprechen in einer Art und Weise, dass der Sprechende erfolgreich und ohne Reibungsverluste kommuniziert.
- Wie können wir souverän und achtsam kommunizieren, so dass unsere Zuhörer uns auch verstehen?
- Welche Bedeutung hat Achtsamkeit in der gewaltfreien Kommunikation?
- Was bedeutet bedächtige und aufmerksame Verständigung?
- Wie wird menschliche Kommunikation und die Kunst des Sprechens in anderen Kulturen verstanden?
Dauer der Rede 60 Minuten.
Teil 1
Teil 2
Samstag, 26. September 2015
Bildung ist ein Grundrecht - auch für Musik
„Bildung ist kein Privileg, Bildung ist ein Grundrecht, Bildung ist Frieden“, sagt die Friedensnobelpreisträgerin aus Pakistan, die erst 18 Jahre alt ist: „Das ist die Investition, die die Welt braucht.“ . So meldete sich gestern bei der UN-Vollversammlung Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai zu Wort.
Für mich bedeutet dieses Grundrecht, konkret, Freiheit des Denkens, des Sprechens und der Möglichkeiten, sein Leben ohne Angst, existentiellen Nöten und Verfolgung gestalten zu können. Bildung ist mehr als Ausbildung, um in einem vorgegebenen Erwerbsmodell leistungsfähig zu sein. Bildung ist Wissen, was weit über rationale Kenntnisse und geforderte Kompetenzen hinaus geht. Bildung schafft ethisch, moralisch entwickelte Persönlichkeiten, die Respekt, Achtung und Mitgefühl besitzen. Einen gesunden, begeisterungsfähigen und wachen Geist besitzen und charakerlich stark sind. Investition in Bildung, sollte an erster Stelle aller Massnahmen stehen. Denn Frieden entsteht in friedvollen und gewaltfreien Geisteshaltungen, durch Wissen und Glück. Investition ins Lesen, in eine verbesserte Sprachkultur, Förderung zur Sozialkompetenz, Ethik, Kunst, Gesang und Musik. Die schulischen Rahmenbedingungen in Deutschland und Europa sind grob vorhanden. In vielen Ländern fehlen sie noch. Aber es kommt auch darauf an, was man im Unterricht macht. Wenn diese nicht gerade ausfallen und Fächer wie Musik z.B. ganz entfallen. Doch Musik war und ist wichtig. Musik in der kulturellen Bildung Musik lässt niemanden kalt - sie berührt uns, schafft und verstärkt Emotionen. Ob passiv wahrgenommen, also gehört, oder selbst geschaffen, gespielt, produziert - sie kann Ventil sein und Gefühlsausdruck.
Es ist daher wichtig, dass Menschen sich auch musikalisch bilden und lernen, Musik bewusst wahrzunehmen und vielleicht auch, sie auszuüben. Musikalische Früherziehung, Musikuntericht in der Schule, Instrumentalunterricht an Klavier, Ukulele oder Gitarre, die eigene Band, Mitspielen im Ensemble oder Teil einer musikorientierten Jugendkultur sein oder -
Kulturelle Bildung im Bereich Musik kennt viele Facetten. Musik hat viele Berührungspunkte und Schnittmengen mit politischer Bildung, zum Beispiel, wenn Menschen sich mit politischen Inhalten von Songs auseinandersetzen, wenn sie selbst HipHop-Texte über die Ungleichbehandlung von Jungs und Mädchen schreiben, wenn sie die Lebensgeschichte politisch verfolgter Musiker erforschen oder Jugendliche sich mit ihrer Peer-Group an gesellschaftlichen Prozessen beteiligen. Klang und Musik, prägt uns von Geburt an, berührt uns im tiefsten Inneren und kann uns zu Höchstleistungen treiben. Musik ist eine wichtige Säule der Bildung.
„Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“
Victor Hugo
Samstag, 19. September 2015
Phrasendrescher und Weichspüler
Phrasen, Floskeln und Formulierungen sind in der Lage, Sprache und Texte im Sinne eines Weichspüler-Jargons aufzuhübschen, oder in einen bestimmten Rahmen (Frame) zu setzen, ohne Ross und Reiter zu nennen.
Wie z.B. Bootsmigrant* !!!
Ob wir flüssiges Englisch sprechen, eine Hand voll Wasser unter Kiel haben oder einen heißen Draht zum Bürgermeister haben. Phrasen können unverblümt und provokativ sein. Ein guter Redner, ob in Politik, in der Wirtschaft oder zu einem privaten Anlass, ist auf einem guten Weg*, wenn er ein Stück weit** auf den Einsatz von Phrasen und Floskeln achtet.
Anmerkung:
* Verschleiert, dass es um Flüchtlinge geht, die um ihr Leben fürchten müssen. Migranten wechseln ihren Ort meist freiwillig. Solche Wortschöpfungen können – je nach Kontext – manipulativ und verharmlosend wirken.
** Das klingt doch super! Nur: Der gute Weg mag bequem und einfach sein, womöglich sogar frisch asphaltiert. Ob es aber der richtige Weg ist, das sagt diese Formulierung nicht aus. Oder soll sie das vielleicht auch gar nicht?
** Steht im übertragenen Sinne für zum Teil oder in gewisser Hinsicht. Wird gern von Englisch-Kennern und denen, die es sein möchten, genutzt. „To a certain extent“ klingt allerdings wesentlich eleganter als die deutsche Variante.
Donnerstag, 3. September 2015
Worte können alles bewirken
Sie können jemanden in der Nacht erreichen und einen alten Freund herbeirufen, um in einer schweren Stunde Hilfe zu bekommen. Worte können Zuversicht geben, Menschen, die Obdachlos oder Heimatlos sind. Worte können vor einer Gefahr warnen und Leben retten. Worte können gesungen Glückwünsche zum Geburtstag, zu einer Geburt oder zu einer Hochzeit übermitteln. Worte schaffen Gefühle. Worte können den Zusammenhalt stärken. Worte können Frieden stiften und eine Vision von einer besseren Zukunft anstoßen.
Manchmal können Worte für Ärger sorgen. Wie ein Menschenrechts-Aktivist in Zimbawe, der entführt wurde, weil er gegen die Korruption der Regierung aufstand, oder die Journalistin in China, die erneut für 7 Jahre zu einer Haftstrafe verurteilt wurde, weil sie für Informationsfreiheit, Pressefreiheit und universellen Werten wie Menschenrechten sprach.
Oder die hunderttausende Männer und Frauen, die geschlagen, eingesperrt und gefoltert wurden, zum Schweigen gebracht wurden, weil sie faire Wahlen einforderten, oder sich für eine menschlichere Gesellschaft eingesetzt haben.
Worte sind mächtig. Die letzten Worte oder das Schlusswort. Deshalb brauchen wir heute Ihre Worte. Worte die Hoffnung geben, Worte die Menschlichkeit einfordern. Worte die Verständnis bringen. Worte, die den Millionen von Flüchtlingen weltweit eine Zukunft geben. Gewaltfreie und friedvolle Worte, für ein kulturelles und harmonisches Miteinander.
Worte des Willkommens.
Worte können alles bewirken.
Dienstag, 1. September 2015
Freitag, 28. August 2015
Wacht auf
Podcast
Zum Podcast Wacht auf
Wacht auf, denn Ihr schlaft einen Traum,
der Euch nimmt Euren Raum
den zu Atmen und Denken
von den Dingen ablenken,
die so wichtig fürs Träumen
denn Ihr könnt viel versäumen.
Nehmt Euch Zeit für Visionen,
lasst Euch nicht führen von Dämonen.
Neue Werte des Geistes
braucht die Welt, anstatt zu entgleisen.
Entzweit sind die Menschen, leer sind die Kirchen
laut sind die Orte und böse die Worte.
Die Stille im Herzen verdrängt von den Schmerzen
der vielen Millionen, die Wandern ohne Integrationen.
Kein Land in Aussicht, weil die Welt in sich zusammenbricht.
An Grenzen abgefertigt, gedemütigt, beleidigt,
der Mensch wird erniedrigt, der Ethos beseitigt.
Was bleibt ist die Leere, die bittere Beere
Vergiftet die Erde, das Wasser der Meere.
Wach auf Mensch, gestalte,
aufs neue und verwalte,
die Welt mit der Schönheit,
dem Geist und der Freiheit
Die geistigen Flügel, die sich heute dir entziehen
seit Urzeit des Lebens sie wurden dir verliehen.
Steigt auf, denn Ihr schlaft einen Traum
ins weite Firmament der Liebe, der Freiheit und einen neuen Raum.
Montag, 24. August 2015
Die auf uns zukommende Flüchtlingssituation wird die europäische Geschichte verändern
Es bedarf konkreter Lösungen, die als erstes im Kopf, in Haltungen und im Bewusstsein entstehen. Die Ursache der Gesamtsituation ist in erster Linie ein Mangel in Ethik, Tugend, Bildung, gewaltfreier Kommunikation und Geisteshaltung. Und zwar bei jedem Bürger, bei jeder Regierung, bei jedem Verantwortlichen.
Kurzfristige, regionale Lösungen auf der Ebene von Prozessen und physischen Hilfeleistungen helfen und sind dringend nötig, aber lassen dann eine nachhaltige Lösung nicht zu, weil man diese aus den Augen verliert und manche Interessensgruppen dafür sorgen, dass wir sie aus den Augen verlieren.
Es braucht Hilfe zur Selbsthilfe, keine Pflaster. Die Ursachen aus Sicht der Sozial-, Kultur- , Industrie-, und Philosophieanthropologie liegen auf der Hand. Die Diener der Fehlentwicklungen und das Denken was dahinter liegt auch. Das vorherrschende Finanzsystem, der Totengräber und der Krieg zwischen Arm und Reich, lassen Menschen und Gesellschaften auf der Strecke. Ein Land alleine kann das nicht richten. Weder Deutschland, noch Europa.
Wir müssen erkennen, dass es sich um ein globales Problem handelt. Es müssen alle ran an eine ganzheitliche, nachhaltige Lösung, an eine neuartige, lobbyfreie und korruptionsfreie Entwicklungs-, und Wirtschaftspolitik, auch die USA.
50 Millionen Flüchtlinge haben sich zur größten Völkerwanderung aufgemacht die es je auf diesem Planeten gab und diese haben keinen Platz in einem Kanu. Auch eine Titanic wird die Flüchtlinge nicht aufnehmen können, die schon lange untergeht.
Die Französische Revolution von 1789 bis 1799 gehört zu den folgenreichsten Ereignissen der neuzeitlichen europäischen Geschichte. Die Abschaffung des feudalabsolutistischen Ständestaats sowie die Propagierung und Umsetzung grundlegender Werte und Ideen der Aufklärung. Wir stehen heute genau an dieser Schwelle. Die erste Phase hat bereits begonnen. Tiefgreifende macht- und gesellschaftspolitische Veränderungen standen damals in ganz Europa an. Heute stehen sie global an. Sozial, kulturell, ökologisch, ökonomisch, gesellschaftlich und politisch.
Gleichwohl wie viele oder wenige demonstrieren. Es ist eine neue Idee die im Kopf entstehen muss und den Puls der Zeit durchdringt. Ein offener, inspiriert frischer Geist. Erst wenn sich ganze Fußballstadien, Loveparades, Zirkusfestivals, Musikshows, Weltmeisterschaften, Oktoberfeste, Großfeuerwerke, Fernsehshows oder andere Erlebnisevents in den Dienst eines innovativen, achtsamen Denkens stellen und von einer entwickelten, werteorientierten Intelligenz, einem wachen Bewusstsein, durchdrungen werden, dann wird es konkrete Ergebnisse und sinnhafte Reformen geben.
Mittwoch, 12. August 2015
Sprachmuster und geistige Haltungen
Gewaltbereite Sprachmuster in der Politik zeigen, wie weit entfernt die Gesellschaft von achtsamer und gewaltfreier Kommunikation ist:
"Wir müssen unser Militär so stark und mächtig aufbauen, dass uns niemals jemand blöd kommen wird," so Donald Trump. Amerikanischer Präsidentschaftskandidat.
Hinter jeder Sprechweise stecken auch Denkmuster und Haltungen. Oft verbergen sich dahinter sogar rassistische Färbungen. Es reicht auch nicht aus, einfach nur Sprachanpassungen vorzunehmen, wenn die dahinter liegende Einstellung nicht verbessert wird. Reicht es gar aus, wenn die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, aus einer Passage des Kinderbuchklassikers "Die kleine Hexe“ belastete Worte wie „Negerlein“ oder „Chinesinnen“ entfernen lässt, der Negerkopf verschwindet oder bei Pippi Langstrumpf das Wort Negerkönig geändert wird in Südseekönig?
Zunächst erscheint dieser Ansatz als positiv. Doch solange die Basis einer Gesinnung und grundlegende Charaktereigenschaften nicht in der Bildung hin zu einer höheren Ethik und Tugend verbessert werden, reicht es nicht aus, nur Worte zu streichen, während im TV Filme über Gewalt, Terror und aggressive Stimmungen verbreitet werden.
Zur Entwicklung und Sicherung einer Kultur des Friedens, benötigen wir dringend eine achtsame und gewaltfreie Kommunikation. Notwendige Erforderlichkeit für jeden Politiker und Bürger, zur Entwicklung einer Kultur des Friedens. Sie gründet sich in einer gesunden und klaren Geisteshaltung, die frei ist von Traumen, Stress und negativen Emotionen.
Donnerstag, 16. Juli 2015
Emphatisches Hören
Das Hören, was nur über die Ohren geschieht, ist eine Sache. Das Hören über das Verstehen unter dem Einfluß eines Denkmodells eine andere.
Worin liegt aber die hohe Kunst des Hörens?
Ein Hören über ein waches, unkonditioniertes Bewusstsein, ein Hören über das ganze Wesen, ist nicht beschränkt auf ein bestimmtes Wahrnehmungsorgan wie das Ohr, oder den Verstand. Das ist die Grundlage wahrer Emphatie und die Kunst des Hörens.
Diese höhere Qualität des Hörens erfordert eine innere Leere und nicht das Mindeste an Anregung oder Prägung der Sinnesorgane.
Wenn wir still und leer sind, unser innerer Dialog zu Ende gekommen ist, dann wird das ganze Wesen des Gegenübers gehört. Der Prozess des Hörens wird eins mit dem Ursprung des Klangs.
Dieses Hören ermöglicht ein ungetrübtes, emphatisches Verständnis über denjenigen, der vor Dir steht in seiner vollkommenen Präsenz. Erkenntnis über das, was weder vom Ohr noch vom Verstand verstanden werden kann. In diesem Moment, auf dem Fundament eines reinen Bewusstseins, lösen sich alle Wahrnehmungsfilter auf."
Joachim Nusch
"Nur wer still ist im Herzen hört gut."
Dienstag, 14. Juli 2015
Leistungsorientierung - Werteorientierung -Zielorientierung
Betrachte ich die erforderliche, nachhaltige und zukunftsorientierte Ausrichtung unserer heutigen Politik und Gesellschaft, stelle ich mir die Frage, welche Richtschnur sollte zum besseren Verständnis einer leistungsorientierten oder einer werteorientierten Kultur dienen?
Dazu gehört auch aus meiner Sicht die Zieldefinition, gemeinsame Zielklarheit und Zieltransparenz. Wenn es um Ziele geht, fehlen oft bereits im Ansatz die erforderlichen Grundlagen der Formulierung und des gemeinsamen Verständnis.
Was sind Ziele? Was sind Wünsche und Erwartungen? Worin liegt der Unterschied zwischen qualitativen und quantitativen Zielen, die in der Formulierung einer leistungs,- oder werteorientierten Gesellschaft verfolgt werden?
Das bedeutet aber zunächst, dass wir uns ersteinmal Gedanken darüber machen sollten, was wir wirklich wollen? Das wir uns überlegen, ob wir möglicherweise falschen Motiven folgen und durch den inneren Antreiber mit voller Kraft gegen den Eisberg fahren und wie die Titanic untergehen.
Damit das nicht passiert, wird es für mich gesellschaftlich immer wichtiger, zu überprüfen, sind wir auf dem richtigen Weg und haben wir klare Ziele?
Doch da tut sich ein immer größer werdender Graben auf. Nicht nur, dass Ziele nur noch mit heisser Nadel erarbeitet werden, sondern auch das Verfahren an sich erscheint mir immer diffuser.
Der heutige Zielfindungsprozess entspricht dem Vorgehen eines Mannes, der seine Treffsicherheit mit dem Gewehr überprüfen will. Er sucht sich dazu eine leere Wand aus, schießt auf diese Wand und malt danach so um die Einschlagstelle eine Zielscheibe herum, dass sein Schuss im Zentrum liegt –der garantierte »Erfolg« durch Sich-in-die- Tasche-Lügen! Diese Art des »Zielfindungsprozesses« scheint weit verbreitet zu sein.
Eine Variante dieses Vorgehens, sehen wir wenn ein einzementierter Panzer auf bewegliche Ziele schießen soll, dann auf die Wand schießt, wo sich die Zielscheibe befindet mit dem erkennbaren Zentrum.
Aber eben ein Schuss reicht aus, um die Wand, jenes Ziel, zu treffen.
Kollateralschaden: Wand weg, Haus weg, Straße demoliert.
Begleitschaden: Stromnetz unterbrochen, Gasleitung brennt, Wassersystem ausgefallen, Zufahrt zum örtlichen Krankenhaus wegen Brückenschäden gesperrt, Flüchtlinge.
Meiner Meinung nach mangelt es jedoch nicht nur an der Qualität der Zieldefinition, sondern auch an der gewünschten geistigen Haltung und ethischen Grundlagen. Hierbei handelt es sich für mich um die geeignete Art und Weise des Denkens, bevor der Prozess der Zielfindung beginnen kann.
Mir gefällt dazu das Beispiel aus der Yogaphilosophie sehr gut.
Wenn man einen Pfeil mit großer Energie nach vorne auf ein Ziel schießen will, so ergreift man den Pfeil und zieht ihn weit zurück. Dann ruht der Pfeil in der Hand des Schützen, der das Ziel ruhig und wach fokussiert.
Jemand, der nichts vom Bogenschießen versteht, wird sagen: “Was tust du da? Der Pfeil muss nach vorne fliegen, zieh ihn doch nicht zurück!” Das sagen diejenigen, die alles mit einer heisser Nadel stricken.
Doch ein guter Bogenschütze kennt das Erfolgsgeheimnis.
Aus Unkenntnis sagt jemand vielleicht:
“Ich habe keine Zeit zur Fokussierung, für innere Stille. Keine Zeit meinen inneren Dialog abzustellen. Der Schlaf der Nacht muss ausreichen. Keine Zeit mich hinzusetzen zur Meditation und Einkehr. Ich habe zu viel zu tun in meinem Alltag. Wo soll ich da Zeit finden zur Meditation? Ich kann keine Zeit verschwenden, ich bin ein aktiver, leistungsorientierter Mensch und muss meine Arbeit erledigen, damit ich erfolgreich bin."
Transzendierende, stille Tiefen- Meditation ist ein Vorgang, der eine Situation erzeugt, in der alle Lebensaspekte an Wert gewinnen. Wenn man den Pfeil zurückzieht, entsteht eine dynamische Situation, in der sich die Durchschlagskraft vergrößert.
Die Praxis der Meditation bringt den Geist in den Bereich der Stille, doch jene Stille ist ein Reservoir aller Kreativität, Intelligenz und Dynamik. Wenn wir uns wünschen, dass der Geist in der Welt aktiver wird, die Ziele und Werte nachhaltiger und klarer werden, so ist die geeignete Vorgehensweise die, den aktiven, denkenden Geist zurückzuziehen, ihn stetig weiter zurückzunehmen in einem solchen Maße, dass er zu seinem eigenen Ursprung zurückgeht, nämlich zu seiner Quelle tiefer und machtvoller Stille. Einem Zustand ruhevoller Wachheit. Das ist die Grundlage für nachhaltigen Erfolg.
Wenn wir unser Denken von dort aus starten, dann gewinnt dieses Loslassen eine gewaltige Kraft – jeder Gedanke wird machtvoll, kreativ und zielgerichtet.
Die höchste Form der Fokussierung und Konzentration wird erreicht und jedes Ziel wird unmittelbar klarer und präziser formuliert.
Freitag, 3. Juli 2015
Donnerstag, 25. Juni 2015
Redekultur und Ethik der Worte
Dienstag, 23. Juni 2015
Reden von heute sind wie Sternschnuppen
Sonntag, 31. Mai 2015
Dienstag, 26. Mai 2015
Samstag, 23. Mai 2015
Die zwei Wölfe in Dir
Eines Abends erzählte ein alter Cherokee-Indianer seinem Enkelsohn am Lagerfeuer von einem Kampf, der in jedem Menschen tobt.
Er sagte: „Mein Sohn, der Kampf wird von zwei Wölfen ausgefochten, die in jedem von uns wohnen.“
Einer ist böse.
Er ist der Zorn, der Neid, die Eifersucht, die Sorgen, der Schmerz, die Gier, die Arroganz, das Selbstmitleid, die Schuld, die Vorurteile, die Minderwertigkeitsgefühle, die Lügen, der falsche Stolz und das Ego.
Der andere ist gut.
Er ist die Freude, der Friede, die Liebe, die Hoffnung, die Heiterkeit, die Demut, die Güte, das Wohlwollen, die Zuneigung, die Großzügigkeit, die Aufrichtigkeit, das Mitgefühl und der Glaube.
Der Enkel dachte einige Zeit über die Worte seines Großvaters nach, und fragte dann: Welcher der beiden Wölfe gewinnt?
Der alte Cherokee antwortete: „Der, den du fütterst.“
Donnerstag, 21. Mai 2015
Was ist Dein Traum?
Hast Du eine Vision von Deiner Zukunft, erreichst Deine Ziele aber nur langsam, bist Du immer noch schneller als diejenigen, die ohne Sinn und Perspektive umherirren und atemlos durch die Nacht ihren bedeutungslosen Wünschen hinterherjagen.
Autor Joachim Nusch
Dienstag, 12. Mai 2015
Friedensfördernde Kommunikation
Vertrauen und Zuversicht
Samstag, 9. Mai 2015
Mittwoch, 6. Mai 2015
Indien wehrt sich gegen Montsanto
Indien wehrt sich gegen Montsanto
Bewegung für ein neues Wirtschaftsmodell
http://consciouslifenews.com/thousands-farmers-india-rise-against-monsanto-2/1184992/
Ausschnitt aus dem Buch:
Die Null Grenzkostengesellschaft
von Rifkin, Jeremy
Eine neue Welt nach Gandhi
Wenn ich die Veränderungen, nicht nur die in Indien, so verfolge, kann ich nicht anders, als über die Einsichten nachzudenken, die Mahatma Gandhi vor über siebzig Jahren dargelegt hat. Auf die Frage nach seiner wirtschaftlichen Vision antwortete Gandhi:
»Massenproduktion, sicher, aber nicht auf der Basis von Gewalt, sondern Massenproduktion bei den Menschen zu Hause.« 112 E. F.
Schumacher hat Gandhis Konzept folgendermaßen auf den Punkt gebracht: »nicht Massenproduktion, sondern Produktion durch die Massen«. 113
Gandhi skizzierte in diesem Zusammenhang ein Wirtschaftsmodell, das heute noch mehr Relevanz für Indien und den Rest der Welt hat als damals. Gandhis Ansichten freilich liefen dem damaligen Weltbild zuwider.
In einer Welt, in der Politiker, Wirtschaftskapitäne, Ökonomen, Akademiker und die Öffentlichkeit die Tugenden industrieller Fertigung lobten, gab Gandhi zu bedenken, dass »Mr. Fords Denken einem kolossalen Irrtum aufsitzt«.
Gandhis Ansicht nach würde die Massenproduktion mit ihren vertikal integrierten Unternehmen und der inhärenten Tendenz zur Zentralisierung ökonomischer Macht und zur Monopolisierung der Märkte furchtbare Konsequenzen für die Menschheit mit sich bringen. 114
Er wies warnend darauf hin, dass eine solche Situation katastrophale Folgen hätte, da so viele Dinge man auch in unzähligen Gegenden produzieren würde, die Macht aus einem exklusiven Zentrum kommen wird
…Es würde einer einzigen menschlichen Einrichtung eine derart grenzenlose Macht verleihen, dass ich kaum daran zu denken wage. Die Folge einer solchen Machtkonzentration wäre zum Beispiel meine Abhängigkeit von dieser Macht hinsichtlich Licht, Wasser, ja selbst Luft.
Das, so finde ich, wäre schrecklich. 115 Gandhi verstand, dass Massenproduktion darauf abzielt, mit immer raffinierteren Maschinen und immer weniger menschlicher Arbeitskraft bei sinkenden Kosten immer mehr Güter zu produzieren. Er sah jedoch einen inhärenten Widerspruch in der organisatorischen Logik der Massenproduktion, die ihr Versprechen von vornherein in die Schranken wies. »Wenn alle Länder das System der Massenproduktion annähmen«, so Gandhis Logik, »gäbe es keinen Markt für ihre Produkte.
Die Massenproduktion muss dann zu einem Halt kommen.« 116
Wie Karl Marx, John Maynard Keynes, Wassily Leontief, Robert Heilbroner und andere renommierte Ökonomen vertrat er die Ansicht, dass das Verlangen der Kapitalisten nach Effizienz und Produktivität auf die unerbittliche Bestrebung hinausliefe, menschliche Arbeitskraft durch Automatisierung zu ersetzen, was zu immer mehr Arbeitslosen führt, denen es an der nötigen Kaufkraft fehlt, all das Produzierte auch tatsächlich zu erstehen.
Gandhis Alternative bestand darin, die Massen lokal zu Hause oder im Viertel produzieren zu lassen –ein System, das bei ihm Swadeshi hieß. Der Gedanke dahinter war, »die Arbeit zu den Menschen zu bringen und nicht die Menschen zur Arbeit«. 117
Er stellte die rhetorische Frage:
»Wenn man die Produktion des Einzelnen millionenfach multipliziert, hätte man dann nicht Massenproduktion in einem gigantischen Ausmaß?« 118 »Produktion und Konsum müssen wieder zusammengeführt werden«, so Gandhis glühendes Credo.
Heute würden wir das als Prosumenten bezeichnen. Und möglich war das alles für ihn nur, wenn die Produktion lokal stattfände und die Produkte –wenigstens größtenteils –auch lokal produziert würden. 119 Gandhi war ein scharfsinniger Beobachter der Machtverhältnisse hinter der Ersten und der Zweiten Industriellen Revolution.
Er musste zusehen, wie die britische Industriemaschinerie sich wie ein Heuschreckenschwarm über den indischen Subkontinent ausbreitete, die reichen natürlichen Ressourcen des Landes verschlang und das Volk in die Armut trieb –nur um der Befriedigung der Kauflust einer wohlhabenden Elite und einer wachsenden Mittelklasse im fernen England willen.
Er sah Millionen seiner Landsleute auf der untersten Stufe einer globalen industriellen Pyramide darben, die von der Spitze aus Macht ausübte. Wie sollte er unter diesen Umständen nicht über ein zentralistisches kapitalistisches System herziehen?
Nicht weniger enttäuscht war Gandhi vom kommunistischen Experiment in der Sowjetunion, das Lippenbekenntnisse zur Solidarität ablegte, während es eine noch viel rigidere Kontrolle über den Industrialisierungsprozess ausübte als sein kapitalistischer Feind. Gandhi hat das Konzept, dass Kommunikation/ Energie-Matrizes die Art und Weise bestimmen, in der eine Zivilisation ökonomische Macht organisiert und verteilt, nie bewusst artikuliert.
Er wusste jedoch intuitiv, dass die industrielle Organisation einer Gesellschaft –sei es unter der Ägide eines kapitalistischen oder eines sozialistischen Regimes –eine Reihe von Grundsätzen mitbringt wie etwa die zentralisierte Kontrolle über den Produktions- und Verteilungsprozess, die utilitaristische Auffassung von der menschlichen Natur und das Streben nach immer mehr materiellem Konsum als Selbstzweck.
Seine Philosophie jedoch betonte die dezentrale wirtschaftliche Produktion in selbstständigen Gemeinschaften, das Streben nach handwerklicher statt industrieller Maschinenarbeit und die Vorstellung von einem Wirtschaftsleben als moralische und spirituelle Suche statt rein materieller Gier.
Das Gegenmittel gegen Gier und zügellose ökonomische Ausbeutung war für Gandhi ein selbstloses Engagement für die Gemeinschaft. Gandhis ideale Ökonomie beginnt im Dorf und erstreckt sich von dort aus über die Welt.
Er schrieb dazu:
Meine Vorstellung von dörflicher swaraj [Unabhängigkeit] ist die einer richtigen Republik, unabhängig von seinen Nachbarn hinsichtlich seiner wesentlichen Bedürfnisse und doch aufeinander angewiesen hinsichtlich vieler anderer, bei denen Abhängigkeit eine Notwendigkeit ist. 120
Er verwarf die Vorstellung von der Gesellschaft als Pyramide zugunsten »ozeanischer Kreise«, wie er sich ausdrückte:
Dorfgemeinschaften aus Individuen, eingebettet in breitere Gemeinschaften, die wiederum Kreise ziehen und schließlich die ganze Menschheit umfassen. Unabhängigkeit muss ganz unten beginnen
…jedes Dorf muss selbstständig und in der Lage sein, seine Geschäfte selbst zu führen, sogar bis zur Verteidigung gegen die ganze Welt …
Das schließt Abhängigkeit und bereitwillige Hilfe von Nachbarn und dem Rest der Welt nicht aus.
Es handelt sich um ein freies und freiwilliges Spiel beidseitiger Kräfte
…In dieser aus unzähligen Dörfern zusammengesetzten Struktur wird es Kreise geben, die sich immer weiter in die Breite, nie aber nach oben ziehen. Das Leben ist dann keine Pyramide mehr mit einer von der Basis gestützten Spitze. Es wird vielmehr zum ozeanischen Kreis, dessen Mitte der Einzelne ist
…Deshalb wird der äußerste Kreis keine Macht ausüben, um den inneren Kreis zu zerdrücken, er stärkt vielmehr alle inneren Kreise und bezieht aus ihnen seine Kraft. 121 Im Zuge seines Einsatzes für diese Vision distanzierte sich Gandhi von der klassischen Wirtschaftstheorie.
Adam Smith’ Behauptung, es liege im Wesen des Einzelnen, auf dem Marktplatz seine ureigensten Interessen zu verfolgen, und dass
»er dabei den eigenen Vorteil im Auge [habe] und nicht etwa den der Volkswirtschaft«,
war Gandhi ein Gräuel. 122
Er glaubte an eine tugendhafte Wirtschaft, in der das Interesse der Gemeinschaft das Eigeninteresse des Einzelnen überwiegt, und vertrat die Ansicht, dass alles andere dem Glück der menschlichen Rasse abträglich sei.
Für Gandhi liegt das Glück nicht in der Anhäufung individuellen Reichtums, sondern in einem von Mitgefühl und Empathie geprägten Leben.
Er geht dabei sogar noch weiter: »Wahres Glück und Zufriedenheit«, so schreibt er, »bestehen nicht in der Multiplikation, sondern in der bewussten und freiwilligen Reduzierung der Bedürfnisse, was einem die Freiheit gibt, ein engagierteres Leben in der Gemeinschaft mit anderen zu führen. 123
Außerdem verknüpfte er seine Theorie vom Glück mit einer Verantwortung gegenüber dem Planeten. Fast ein halbes Jahrhundert, bevor Nachhaltigkeit modisch wurde, erklärte Gandhi:
»Die Erde bietet genug für die Befriedigung der Bedürfnisse aller, nicht aber genug für aller Gier«. 124
Gandhis Idealwirtschaft hat auf einer philosophischen Ebene eine frappierende Ähnlichkeit mit der Dritten Industriellen Revolution und dem sie begleitenden Zeitalter der Kollaboration.
Seine Vision von selbstständigen Dorfgemeinschaften, die sich in immer größeren ozeanischen Kreisen zusammentun, bis sie die ganze Menschheit einschließen, spiegelt die dorfgemeinschaftlichen Mikrostromnetze, die sich innerhalb des ökonomischen Paradigmas der Dritten Industriellen Revolution zu immer größeren dezentralen und kollaborativen lateralen Netzwerken zusammentun.
Sein Konzept von Glück als der Optimierung persönlicher Beziehungen in miteinander teilenden Gemeinschaften anstatt dem autonomen und eigennützigen Streben des Einzelnen auf dem Marktplatz reflektiert den neuen Traum von Lebensqualität, der das Kennzeichen eines kollaborativen Zeitalters ist. Und schließlich deckt sich Gandhis Bild von der Natur als finite Ressource mit immanentem Wert, die nicht auszubeuten ist, sondern der hegenden Verwaltung bedarf, mit der neuen Erkenntnis, dass jedes Menschenleben letztlich durch die Wirkung seines ökologischen Fußabdrucks auf die Biosphäre zu beurteilen ist, in der wir alle zu Hause sind.
Gandhi hatte sich also der Idee lateraler ökonomischer Macht verschrieben und verstand die Biosphäre selbst als die übergreifende Gemeinschaft, aus der alles Leben auf dem Planeten kommt.
Nur sah er sich gezwungen, seine Philosophie lokaler wirtschaftlicher Macht in einer Ära zu rechtfertigen, deren Kommunikation/ Energie-Matrix etwas anderes begünstigte: ein zentrales hierarchisches Management der Geschäftswelt sowie die vertikale Integration ökonomischer Aktivität.
Damit sah er sich in der unhaltbaren Position, für das traditionelle Handwerk eintreten zu müssen, das die indischen Massen seit undenklichen Zeiten in Armut und Isolation gehalten hatte. Was Gandhi nicht sah, war der noch weit fundamentalere Widerspruch im Herzen des kapitalistischen Systems, der die hochgradig dezentrale und lateral skalierte kollaborative Wirtschaft ermöglichen sollte, für die er eintrat:
das unentwegte Streben nach neuen Technologien, deren gesteigerte Effizienzen und Produktivität die Grenzkosten gegen null treiben, was viele Güter und Dienstleistungen potenziell kostenlos und eine Überflusswirtschaft zur realen Möglichkeit macht.
Zweifelsohne wäre Gandhi nicht weniger überrascht gewesen, hätte er erfahren, dass das Optimum kapitalistischer Produktivität bei Nahe-null-Grenzkosten erst durch die Einführung einer neuen Kommunikationstechnologie, einer neuen Energieordnung und eines damit einhergehenden Produktions- und Verteilungsmodells zu realisieren wäre, das dezentral und kollaborativ organisiert und peer-to-peer lateral skaliert ist, was es Millionen von Menschen ermöglicht, zu Prosumenten zu werden nicht unähnlich dem Konzept der Produktion durch die Massen, wie er es sich vorgestellt hat.
Heute liefert die IdD-Infrastruktur die Mittel zur Verwirklichung von Gandhis ökonomischer Vision. Sie holt Millionen von Indern aus bitterer Armut und verhilft ihnen zu einer nachhaltigen Lebensqualität.
Gandhis Suche nach der guten Ökonomie kann –durch das Internet der Dinge nicht unähnlich dem Konzept der Produktion durch die Massen, wie er es sich vorgestellt hat. Heute liefert die IdD-Infrastruktur die Mittel zur Verwirklichung von Gandhis ökonomischer Vision. Sie holt Millionen von Indern aus bitterer Armut und verhilft ihnen zu einer nachhaltigen Lebensqualität.
Gandhis Suche nach der guten Ökonomie kann –durch das Internet der Dinge sowohl erfüllt als auch darin eingebettet –als überzeugendes neues Narrativ nicht nur für Indien dienen, sondern auch für andere Schwellenländer, die auf der Suche nach einer gerechten und nachhaltigen Zukunft sind erfüllt als auch darin eingebettet –als überzeugendes neues Narrativ nicht nur für Indien dienen, sondern auch für andere Schwellenländer, die auf der Suche nach einer gerechten und nachhaltigen Zukunft sind.
Quelle : Die Null Grenzkostengesellschaft
von Rifkin, Jeremy
Joachim Nusch