Samstag, 24. Oktober 2015

Köln rüstet auf und bereitet sich auf einen schweren Tag vor.




Ich bin der Ansicht, dass es gut ist, dass Menschen Farbe bekennen und sich für ein gutes Miteinander und für menschliche Verbundenheit positionieren. Aber es braucht mehr als nur den Mund an einem Tag lauthals und auch aggressiv auf zu machen und die Arme jubelnd im kollektiven Taumel gegen rechts den Propagandisten auf den Kundgebungen der Bündnisse „Köln stellt sich quer“, „AG Arsch huh“ und „Köln gegen Rechts, nach oben zu reißen.

Eine klare Haltung wird augenscheinlich demonstriert, aber oft fehlt dann notwendiges Engagement im Anschluss. Wir erleben vielleicht einen wertvoller Versuch Einheit darzustellen und für etwas einzustehen. Jedoch zeigt das Ergebnis der vergangenen Jahre, angefangen 1992 über 2008 und 2012 bis zum morgigen Konzert und der Arsch huh Demo, dass es mehr braucht als nur laute Musik.

Was passiert im Anschluss? Am Konzept hat sich nichts geändert. Das Format ist kaum verändert worden. Die gleichen Inhalte und Aufrufe der Vergangenheit, die wie ein Echo in den Bergen schnell wieder verblassen.

Bedauerlich ist, dass sich dennoch in Deutschland und immer mehr, schleichend eine ganz und gar unheilvolle Polarisierung entwickelt, wie wir nicht nur in der Diskussion zur Bewältigung der Flüchtlingskrise feststellen können. Eine immer lauter werdende fremdenfeindliche Hetze in unserem Land.

Angriffe auf ehrenamtliche Helfer – seit Wochen ist zu beobachten, wie das Klima immer mehr vergiftet wird und eine gewaltorientierte Sprache um sich greift. Überall. Die Zunahme dieser gewaltorientierten Kommunikation ist aus meiner Erfahrung schon seit Jahren zu beobachten. Im Sitzungssaal der Landesregierungen, in kommunalen Verbänden, Ratssitzungen, Vereinen oder in Unternehmen. Stress und Aggression nehmen fortwährend zu, was sich auch in unserer Sprachkultur ausdrückt. So ergeht es auch Menschen, die uns nah und vertraut sind.

Mehr und mehr werden viele von uns in einen Strudel zunehmender Angst und Aggressivität hineingezogen. Unser Frieden droht Schritt für Schritt in einem Sog von Hass und Gewalt unterzugehen.

Die Ursachen dafür kann man mit den Anti-Rechts Demos so nicht bekämpfen. Es braucht neue Leitbilder, ethisch, respektvolle Geisteshaltungen, die über ein heutiges noch im 18. Jahrhundert verankertem Bildungssystem hinausgehen und sowohl kognitive wie neurologische Prozesse beachten und höhere Bewusstseinsentwicklung und Werte etablieren.

Sozialkompetenz, Ethik, Moral, Werte und respektvolles gemeinschaftliches Verhalten, sind nicht eine Frage des Drills, der Konditionierung, der lauten Aufrufe, sondern einer reifen Persönlichkeit und hoch entwickelter psycho,-emotionaler Bewusstseinskompetenz.

Wo z. B. bilden sich die neuronalen Schaltkreise im Gehirn, die für Sozialkompetenz, kulturelle Intelligenz, soziale und emotionale Intelligenz oder wenn fehl entwickelt, Ignoranz wie auch Fremdenfeindlichkeit zuständig sind?

Im kompliziertesten Teil unseres Hirns, im so genannten präfrontalen Kortex. Der befindet sich direkt hinter der Stirn. Dort reift unser Selbstbild heran. Und damit auch der Antrieb, sich der Welt zuzuwenden. Handlungen zu planen, Impulse zu kontrollieren und Frustrationen auszuhalten. Das sollte in der frühen Kindheit bis zum Alter von etwa sechs Jahren geformt werden. Ausbilden können sich die dafür zuständigen Netzwerke im Frontallappen, aber nur unter der Voraussetzung, dass das Kind diese Erfahrungen macht.

Solche Erlebnisse hat ein Kind vor allem dann, wenn es sich mit Dingen beschäftigt, die es verstehen und gestalten kann. Aber das wird heute immer schwieriger und das zeigt mir eine gefährliche Fehlentwicklung für die Zukunft. Dieser Bereich verkümmert zunehmend durch unser heutiges Lebensmodell.

Die Grundlage einer uneinschätzbaren, neuen und enorm gefährlichen „Zivilisationskrankheit“, die neurologisch bedingt ist. Mit allen dazu gehörenden negativen Konsequenzen für unsere Gesellschaft. Am Ende steht eine Werteinsolvenz. Dazu kommen enttäuschte Erwartungen, wirtschaftliche Unsicherheit, Überfremdung und Angst, die über kurz oder lang zu einem Werte-Kollaps führen.

Wenn wir das nicht verstehen und mit Maßnahmen und Methoden gegenwirken, werden Demos wie Arsch huh jedes Wochenende stattfinden müssen, ohne Wirkung. Leider werden da wertvolle Energie, Ressourcen und Geld verpulvert.

Wollen wir gute Beziehungen untereinander und zu den Flüchtlingen aufbauen, brauchen wir viel persönliches Engagement in die richtige Richtung, mit geeigneten Methoden, Kraft, Durchhaltevermögen und Geduld.

Eine der wundervollsten Möglichkeiten eine Beziehung aufzubauen und Integration in einer Gruppe zu ermöglichen spielt dabei die Musik. Wir wissen heute zum Beispiel, dass Töne, Klänge unser Hirn positiv stimulieren. Das wussten schon alte buddhistische Mönche und vedische Brahmanen vor Urzeiten, die mit ihren mantrischen Gesängen, positive Veränderungen in der Gesellschaft herbeiführen konnten und die Gemüter, wenn sie einmal etwas aufgebracht waren besänftigen konnten.

„Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen.“
(Aristoteles)

Wenn wir Singen muss unser Hirn die Stimmbänder so virtuos modulieren, dass haargenau der richtige Ton rauskommt. Beim Spielen eines Instruments ist beinahe das ganze Gehirn gleichzeitig aktiv, insbesondere der visuelle, auditive und motorische Kortex.

Diese Stimulierung und durch Musik erzeugte Hirnaktivität ist gerade für Kinder in frühen Jahren die feinmotorischste Übung überhaupt, und damit eine Voraussetzung für alle späteren, hoch differenzierten Denkweisen, sowie für emotionale und soziale Intelligenz.

Mittlerweile ist es auch wissenschaftlich gesichert, dass sich besonders erfolgreiche Menschen, Führungskräfte und Künstler, neben ihrem Fachwissen durch ein hohes Maß an Emotionaler Intelligenz auszeichnen.

Die gute Botschaft: Die Kernkompetenzen der Emotionalen Intelligenz kann man auch durch kognitive Methoden, Achtsamkeitsübungen, Yoga und Meditation trainieren.

Meditation wird sich für Sie als eine der wertvollsten und wichtigsten Fähigkeiten erweisen, die Sie im Leben überhaut erwerben können. Kompetenz in Meditation verhilft Ihnen zu weit mehr als nur zu einer stressreduzierenden Entspannungsübung oder der Erweiterung Ihres Horizonts.

Meditation ist die Erziehung des Geistes schlechthin und in reinster Form. Also das Beste was Sie lernen können und eine Kernkompetenz für herausragende Leistungen im Leben. Kernkompetenzen setzen sich aus Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen zusammen. Ohne Zweifel gehört Meditation dazu.

Meditation bietet einen integrierten und einfachen Weg zu mehr persönlichem und beruflichem Glück und Erfolg. Sie unterstützt dabei die vertiefende Grundlage für emotionale Intelligenz. In der Stille liegt die Kraft.

Ich bin einmal gespannt, ob es zu diesen Ansätzen intelligente und lösungsorientierte Reden morgen in Köln gibt, oder weiterhin vergangenheitsorientiert reagiert wird.

Für meinen Teil engagiere ich mich im Umgang mit Flüchtlingen mit dem Refugee Ukulele Orchestra Projekt. (www.w-u-o.de) Musizieren mit Flüchtlingen.



So trage ich meinen Teil in dieser Stadt dazu bei, durch Musik, Kommunikation und Achtsamkeit Integration voran zu treiben und gute Beziehungen zu unsern neuen Mitmenschen aufzubauen. Spenden für dieses Musik oder Instrumente werden dringend benötigt. MachtenSie/macht mit.


Email: info@w-u-o.de

Wenn wir Rassismus keine Chance geben wollen, müssen wir an der Wurzel beginnen.